Literarische Aphorismen und Aperçus gleiten schnell ab ins Belanglose. Das liegt an der Unverbindlichkeit des nicht gegebenen Zusammenhangs. Sie reihen sich. Sie müssen kein Ganzes ergeben. Sie beziehen sich auf einen unbekannten Alltag, auf Situationen und vereinzelte Erfahrungen, die als Versatzstücke in Bonmots herbeizitiert werden. Großangelegte Sammlungen wie die Aphorismen von Jean Paul Bemerkungen über uns närrische Menschen laden eher dazu ein, sie hier und da durchzublättern, als sie konsequent und akribisch von vorn nach hinten komplett durchzulesen. Das blitzartige Finden erlaubt dann diesen oder jenen Glückfund, gleich einem Gedankenblitz. Anders jedoch Mariana Lekys neuestes Buch mit dem Titel Kummer aller Art. Leky reiht zwar auch kleinere Geschichten einander, aber sie bewegen sich alle in einem spezifischen und dadurch sehr verbindlichen Kosmos:
Frau Wiese stand auf, mit lauter Mahnungen in den Haaren, setzte sie sich an den Küchentisch und starrte einäugig auf den Tropfen, der am Wasserhahn hing und sich trotz des ausgiebigen Starrens nicht bewegen wollte. Vermutlich weil er schlief. Sie legte den Kopf auf die Tischplatte. Der Morgen war da. Ein ausgeruhter Bauarbeiter schmiss seinen Presslufthammer an und ein Vogel sein Lied. Letzte Phase: dumpfe Resignation. Frau Wiese lehnt den Kopf an die Hausflurwand, ich lehne meinen ans Treppengeländer. Wir sitzen da wie zwei windschiefe Eulen.
Mariana Leky aus: “Kummer aller Art”
In Kummer aller Art tauchen vor allem die Nachbarn der Ich-Erzählerin Herr Pohl, Frau Wiese, das Ehepaar Schwerters, Herr Günter und Herr Schnepp samt diversen Haustieren wie der Zwergpinschermischling Lori auf. Alle Beteiligten haben irgendein Päckchen zu tragen. Herr Pohl leidet an Klaustrophobie. Frau Wiese plagt Entscheidungsunfreudigkeit und eine irre Verliebtheit in Herrn Schnepp. Herr Günter ist geräuschempfindlich, und Frau Schwerters soll sich eine Woche auf Befehl entspannen. So richtig aus dem Schlamassel kommen aber alle nicht.
Ich finde Frau Wiese im Heizungskeller. Eigentlich bin ich immer gern hier: Das Gebrodel, das Blinken, die unzähligen Rohre und Lichter erinnern an Versuchslabore durchgeknallter Professoren in 1980er-Jahre-Filmen. Jetzt aber ist der Heizungskeller ein Ort des Schreckens, denn Frau Wiese kauert unter einer verspinnwebten Rohrgemeinde und sieht schlecht aus. »Ich kann mich nicht entscheiden«, sagt sie, und ich setze mich neben sie auf den staubigen Boden.
Wenn man etwas entscheiden muss, kann man Pro- und Kontra-Listen anfertigen, man kann Freunde und sein Bauchgefühl befragen, man kann reiflich überlegen. All das kann Frau Wiese nicht. Sie starrt bewegungslos auf die Entscheidung wie ein Reh ins Scheinwerferlicht. Es wirkt, als habe nicht Frau Wiese die Entscheidung in der Hand, sondern die Entscheidung Frau Wiese.
Was Lekys Schreibstil vor ähnlich geratenen Texten wie Generation Golf oder Liebe in Zeiten des Hasses von Florian Illies oder Juli Zehs Die Stille ist ein Geräusch auszeichnet, lässt sich vielleicht an der Leichtigkeit und Selbstironie festmachen, die durch alle Sätze und Aussagen hindurchschimmern. Nirgendwo bleibt ein Urteil bestehen. Nirgendwo findet sich ein mahnendes Wort. Selbstreflexion und Freundlichkeit finden Eingang in jede Beobachtung, selbst dann, wenn es sich um schwierige, ja, fast sich unmöglich benehmende Zeitgenossen wie Herrn Günter handelt.
Herr Günter schwieg und loderte. »Haben Sie gestern die Polizei gerufen?«, fragte ich. Herr Günter schwieg. »Haben Sie sie eigentlich noch alle?«, fragte ich. Herr Günter schwieg weiter. »Ich habe überall Teppich ausgelegt, ich habe mir diese unmöglichen Hausschuhe angezogen und meinem Sohn das Schweben beigebracht«, sagte ich. »Was soll ich denn Ihrer Meinung nach noch tun?« Herr Günter schwieg. »Jetzt sagen Sie doch mal was«, sagte ich. Herr Günter schwieg. »Egal, was ich tue – ich kann es nur falsch machen, oder?«, fragte ich, und dann sagte Herr Günter endlich etwas, nämlich: »Ja.« Dann schloss er die Tür.
In Kummer aller Art werden diverse, sehr alltägliche, aber ganz und gar nicht banale Probleme angesprochen, beispielsweise Flugangst, Schlaflosigkeit, Liebeskummer, Stress und Herzkreislauferkrankungen oder die Angst, die eigene Beerdigung zu planen, auch die Ignoranz von behandelnden Ärzten, die alles auf das Psychische schieben, ohne die physiologischen Ursachen beheben zu wollen. Allen Kapiteln gemeinsam ist die Beschreibung der Versuche, sich, wie schwer es auch immer erscheint, im und durch das Gespräch zu verständigen. Leky gibt aber keine gutgemeinten Ratschläge. Menschenfreundlich lässt sie die Disparatheit der Beteiligten einfach bestehen, denn nicht immer, oder vielleicht sogar selten, gibt es eine für alle zufriedenstellende Lösung:
Frau Schwerters gruselte es vor der Woche, weil sie sich mit Entspannung nicht auskennt und nun unter einem Leistungsdruck steht. Ich treffe sie im Hausflur, sie steht da mit einem leeren Blumentopf in den Händen. Ich frage: »Und? Wie läuft’s?«, und Frau Schwerters schaut mich an, als habe sie seit Stunden auf diese Frage gewartet. Früher, holt sie aus, sei man ja heimlich immer ein bisschen beeindruckt gewesen, wenn jemand sagte: »Ich kann mich einfach nicht entspannen«, weil man annahm, dass dieser jemand einfach zu energiegeladen und tatendurstig war, um auf einem Sofa herumzuentspannen. Jetzt, sagt sie, sei das Gegenteil der Fall. Man gelte als mangelhaft, wenn man nicht effektiv entspannen könne, weil man dann keinen Kontakt zu sich selbst habe und keine Selbstfürsorge und so weiter. Man werde, sagt Frau Schwerters, quasi mit Gewalt zur Entspannung genötigt, in einer Drogerie habe sie jüngst eine Creme gesehen, die tatsächlich Relaxation Booster heiße, sie wisse ja nicht, wie ich das fände, aber für sie klinge das nach militärischer Intervention.
Leky gelingt das eigenartige Kunststück, ohne viel Aufhebens und Aufsehens Figuren zu erschaffen, die sich einprägen. Frau Schwerters wächst einem so schnell ans Herz wie Frau Wiese, und Herr Pohls Klaustrophobie schnürt einem von Kapitel zu Kapitel mehr das Herz zu, so dass es einem Aufatmen gleichkommt, sobald dieser wieder einen Fuß vor die Tür setzt. Lekys Stil bleibt dabei aufmerksam. Sie nimmt unverhohlen das Unvermögen und Fehlbarkeiten aller aufs Korn, ohne sich jedoch darüber lustig zu machen. So entsteht langsam vor dem inneren Auge ein heiteres Wohnhaus mit vielen Nachbarn, die sich durch den alltäglichen Schlamassel in häschenumpuschelten Pantoffeln wuseln und dabei nicht im geringsten die Fröhlichkeit oder gar die Hoffnung verlieren. Neben dem Wohnhaus berichtet die Ich-Erzählerin auch von ihrer Ursprungsfamilie, von den diversen Psychiatern und Psychotherapeuten und Familienmythen. So banal wie die jeweiligen Erzählanlässe, so wenig banal die Erzählweise. Sie besitzt nämlich etwas altmodisch Gelassenes, fast über die Zeit Erhabenes:
Und dann [nach dem Reden über den Tod] breitet sich eine Stille aus, wie ich sie zwischen uns noch nie erlebt habe. Wir versuchen gar nicht erst, dieser Stille durch ein weiteres Wort beizukommen. Es ist eine Stille, die selbst entscheidet, wann sie zu Ende ist, eine Stille, die sich nichts sagen lässt. Man weiß ja selten im Voraus, wann genau man sich an etwas erinnern wird, aber in diesem Fall weiß ich punktgenau, an welchem unglücklichen Tag ich mich an diese Stille erinnern werde, an dieses Hier und Jetzt, das sich vor einem schon viel zu lange abgeräumten Tisch abspielt.
So geht das nicht. »Komm«, sage ich, als die Stille vollständig abgeklungen ist, »wir bestellen noch was.«
Am ehesten gleicht Lekys Kummer aller Art den Essais von Michel de Montaigne, der bekanntermaßen im XIX. Hauptstück: Dass Philosophieren sterben lernen heiße geschrieben hat:
Cicero sagt, das Philosophieren sei nichts anders, als eine Vorbereitung zum Tode. Dieses kommt daher, weil das Studieren und die tiefsinnigen Betrachtungen unsere Seele einigermaßen außer uns ziehen, und derselben, ohne dass der Körper daran Teil hat, etwas zu tun verschaffen; welches gleichsam eine Anweisung zu dem Tode ist, und eine gewisse Ähnlichkeit mit demselben hat: oder vielmehr daher, weil alle Weisheit und alles Reden der Welt endlich darauf hinauslaufen, uns zu lehren, dass wir den Tod nicht fürchten sollen. In der Tat, entweder weiß die Vernunft selbst nicht was sie will: oder, sie muss bloß auf unser Vergnügen sehen, und alle ihre Bemühungen müssen überhaupt auf nichts anders abzielen, als uns ein glückseliges Leben und Ruhe zu verschaffen […]
Michel de Montaigne aus: “Essais” (Gesamtausgabe von J.D. Tietz)
Ton, Klang, Abgeklärtheit, Freundlichkeit und Ruhe ähneln Lekys Unterfangen formal wie inhaltlich. Auch sie begreift die Sprache, das Reflektieren und Studieren menschlicher Fehlbarkeiten nicht als einen Versuch, aus dem Körper hinauszustürmen oder hinauszugelangen. Sie bleibt in der Kommunikation, in einem Miteinander, das verknüpft, Zusammenhänge schafft, Verbindungen erzeugt und so Lebendigkeit erhält. Licht und Schatten wechseln sich in ihren Texten ab. Unversehens glückliche Ausgänge mischen sich zu unfreundlichen Begebenheiten. Tragik endet in Komik, aber auch Komik in Tragik. Alles jedoch bleibt eingebettet in eine Praxis, sich mit allem auseinanderzusetzen, was auf die Ich-Erzählerin einprasselt, ohne je die Ruhe zu verlieren. Montaigne und Leky gelingt dies durch Fremd- und Selbstdistanz. Michel de Montaigne stellt dies in seinem Vorwort unter Beweis, das so deutlich wie selten die Motivation, den Charakter und die Stimmung des Verfassers abbilden. Am 12.12.1580 schreibt er:
Dieses Buch ist aufrichtig, geneigter Leser. […] Hätte ich dadurch den Beifall der Welt zu erlangen gedacht, so würde ich mich mit entlehnten Schönheiten geputzt haben. Ich will, man soll mich darinnen in meiner einfältigen, natürlichen, und gewöhnlichen Art, ohne Kunst und Verstellung, sehen: denn ich male mich selbst. Man wird meine Fehler, meine Unvollkommenheiten, und meine wahre Gestalt, so viel mir der Wohlstand erlauben wollen, mit lebendigen Farben darinnen abgeschildert finden. […] Also bin ich selbst die Materie meines Buches, geneigter Leser. Es ist nicht der Mühe wert, dass du deine Zeit auf einen so geringschätzigen und nichtigen Gegenstand wendest. Lebe wohl.
Michel de Montaigne aus: “Essais” (Gesamtausgabe von J.D. Tietz)
Diese Zeilen lassen sich kaum als Understatement verstehen. Durch seine Essais hindurch bleibt Montaigne freundlich und gelassen, versöhnlich und einfühlsam, eher ausgleichend als anheizend und lehnt es beispielsweise auch ab, sich über einen schnüffelnden Fuchs zu stellen, nur weil er und nicht dieser wortbegabt ist. Er legt keinen Wert auf Antworten. Ihm geht es um die Haltung, das Geben und Nehmen, das Gleichgewicht. Er lässt viele Stimmen zu Wort kommen und bietet viele Möglichkeiten an, sich eine eigene Meinung zu bilden, und schlägt stets einen Kompromiss oder einen Ausweg vor, der so wenig wie möglich den Konflikt antreibt. Mariana Leky löst diese Haltung in Kummer aller Art stilistisch dadurch ein, dass sie stets bei „Frau Wiese“ und „Herr Pohl“ bleibt. Sie versucht nicht, in ihre Figuren einzudringen. Sie verbleibt außen, respektvoll, höflich und beobachtend und bezieht die Beobachtungen stets auf sich und auf ihr eigenes Gefühlsleben. Sie nimmt Rücksicht, übt sich in Fremd- und Selbstdistanz, und beschreibt so selbst stressige Situationen mit Gelassenheit, beispielsweise als sie in der Warteschleife ihres Telefonanbieters hängt und ununterbrochen von Ludwig van Beethovens Für Elise berieselt wird:
Ich versuche, nicht zu warten. Ich mache ein paar Rückenübungen für Elise. Ich halte Für Elise an meine Zimmerpflanze, weil Pflanzen doch angeblich bei klassischer Musik prächtig gedeihen, ich glaube aber, zusehen zu können, wie die Pflanze bei jedem neuen Düdüdüdü welker wird. Ich gehe in die Küche. Ich sortiere die Gewürzdöschen alphabetisch. Ich frage mich, wie wohl die von Beethoven bewidmete Elise Für Elise fand und ob sie es genauso oft gehört hat wie ich, ich erinnere mich, dass man gar nicht genau weiß, wer Elise eigentlich war, dass eine gewisse Elisabeth Röckel im Verdacht steht, Elise zu sein, und ich frage mich, was wäre, wenn Beethoven sein Stück nicht Für Elise, sondern Für Fräulein Röckel genannt hätte, und dann frage ich mich, wo eigentlich mein Aggressionspotenzial geblieben ist. Warum ich dem Techniker nichts von »Zumutung« und »Servicewüste« und »Unverschämtheit« hinblaffen will. Nichts davon will ich. Ich will nur, dass der Techniker nicht für immer verschwunden ist.
Leky wie Montaigne schreiben, um das Gespräch nicht abbrechen, die Kommunikation nicht ins Leere laufen zu lassen. Sie beschäftigen sich mit Themen, über die das Reden üblicherweise schwer fällt. Sie zeigen, dass es nichts gibt, worüber sich nicht reden lässt, und üben eine freundliche, offenherzige Gelassenheit ein, die sich auf die Lesenden überträgt. Satz für Satz zieht an einem gefahrlos vorüber. Bald schon vertraut man Leky blind, denn sie findet immer einen Dreh, immer einen Twist, dem ganzen die Leichtigkeit zurückzugeben. Von Scham, Peinlichkeit, Aggression keine Spur. Selbst an Herrn Günter rächt sie sich nur ein wenig und zwar mit Wanderstiefelstampfen und das auch nur zu einer sehr zivilen Uhrzeit. Das Motto von Michel de Montaigne könnte auch Mariana Leky Kummer aller Art voranstehen:
Der fruchtbarste und natürlichste Gebrauch unseres Geistes, für meinen Geschmack ist es das Gespräch. Sich darin zu üben halte ich für köstlicher als alles, was wir sonst in unserem Leben tun.
Michel de Montaigne aus: “Die Kunst sich im Gespräch zu verständigen”
Bei Leky liest sich das wie folgt:
Wir lehnen uns zurück, wir lehnen windschief da, wir sind sehr müde. Ich streiche mit der Hand über den struppigen blauen Breitcord [der Psychoanalytiker-Couch] und frage mich, wie viele Verstrickungen, Lösungen, Träume, wie viel Läuse, Schweigen und Hosen hier schon gelegen haben. Und dann schlafen wir beinahe gleichzeitig ein, mein Onkel Ulrich und ich. Ich höre noch, wie er murmelt: »Wie ist das klein, womit wir ringen, was mit uns ringt, wie ist das groß«, und das ist jetzt definitiv Rilke, und dann rutscht mir die Zahnbürste aus der Hand, und dann träume ich auch etwas.
Mariana Leky gibt einem mit Kummer aller Art einen kleinen literarischen Sommerurlaub in die Hand. Eine sorglosere, unbeschwertere Lektüre lässt sich kaum vorstellen. Tatsächlich scheint es, als hätte man nach dem Lesen mehr Zeit als vor dem Lesen und das lässt sich wahrlich nicht von vielen Büchern sagen.
Schon gut! Ich lese es ja schon!!!! Sag mal, hast du denn auch “Was man von hier aus sehen kann” gelesen? Weil – wo sie hier noch übt, ist sie dort besser. Viel besser 🧡. Ich denke, du würdest es nicht bereuen.
Abendgrüße 🍷🍪🌼👍
Sehr gerne nehme ich auch diesen Lesehinweis auf! Das Buch ist schon besorgt. Mir hat die Erzählweise sehr gefallen. Vielen Dank für deinen Tipp, denn ohne deinen Hinweis hätte ich das Buch vielleicht verpasst!! Fröhliche Feierabendgrüße zurück!
Das ist eine ganz tolle, wertschätzende und anregende Besprechung und der Hinweis auf de Montaigne macht mir Lust auf eigenes Stöbern. Vielen Dank, spätestens jetzt bin ich sicher, dass ich das Buch lesen möchte. Viele Grüße Anna
Das freut mich. Es ist eine schöne, sehr angenehme Lektüre. Ich bin eigentlich kein so großer Freund von Kurzgeschichten/Erzählbände. Leky bindet die Geschehnisse aber alle schön zusammen, so dass das Buch ein ganzes und doch ein kleinteiliges Eigenes bleibt. Vom unwiderstehlichen Optimismus einmal ganz abgesehen 😀 Viele Grüße, Alexander!
Ich weiss jetzt wieder, warum ich in der letzten Zeit um deinen Blog herum geschlichen bin ohne ihn zu lesen. Wenn ich hier nämlich lese und ich lese sehr sehr gern hier, dann will ich meist in der Folge das Buch sofort haben. Wie auch dieses. Leky schreibt genial. Ich mag das magisch verspielte in ihrem Schreiben, das Liebevolle Betrachten von Eigenheiten und Verrücktheiten. Leky setzt dem kühlen rationalen etwas sehr schönes entgegen. Bin gespannt auf dieses Buch
Du hast das sehr gut beschrieben! Das trifft die Art Lekys zu schreiben sehr gut. Ich werde auch noch die anderen Bücher von ihr lesen. Das ist sehr wohltuend für mich. Ich kann das Buch wärmstens empfehlen. Und vielen Dank, dass du trotzdem einen Blick auf meinen Blog wagst 😀 … ich wünsche dir einen schönen Sonntag!
Lieber Alexander,
verbindlichen Dank für Deine feinfühlig-differenzierte und aussagekräftige Besprechung von „Kummer aller Art“. Das Buch habe ich mir sogleich vorgemerkt.
Ich kann mich übrigens Christianes Leserat hinsichtlich Lekys Roman „Was man von hier aus sehen kann“ nur anschließen. In diesem Roman finden wir keine rosa Liebeszuckergußromanze, sondern gefühlsechte, menschenkenntnisreiche, reife Herzensqualität. Die Geschenke und Verluste des Lebens gehen in diesem weisen Roman harmonisch Hand in Hand, Gefundenes wird verloren und Verlorenes wird gefunden, Vertrauen umarmt Verletzlichkeit.
Mariana Leky charakterisiert und inszeniert ihre Figuren mit einer bewundernswerten psychologischen Tiefenschärfe und einem feinen Sinn für Humor. Eine überaus zärtliche, sinnlich-schwebende Sprachmelodie und augenzwinkernde Verspieltheit erleichtert die Schwerkraft des Schicksals.
Nachfolgend der Link zu meiner damaligen sehr begeisterten Rezension: https://leselebenszeichen.wordpress.com/2017/12/22/was-man-von-hier-aus-sehen-kann/
Nachtaktive Grüße von Ulrike
Meine Güte 😀 wie kann ich das Buch jetzt nicht lesen? Hab’s aber tatsächlich schon auf dem Tisch liegen. Ich plage mich mit der Shortlist zum Buchpreis herum und schiele auf Lekys und Leona Stahlmanns neuesten Roman. Vielen Dank für den Tipp. Mich freut es, dass dir meine Besprechung gefallen hat. Bücher wie Lekys zu besprechen, ist aber sehr dankbar. Sie ist so voller Lebensbejahung, komponiert wohlfeil und geht auf ihr Publikum gut ein. Ich hatte nie das Gefühl, wie bei vielen anderen, einer seltsamen Selbstinszenierung beizuwohnen. Ganz im Gegenteil! Viele Grüße zurück!