
J. M. Coetzee hat mit 83 Jahren einen neuen Roman herausgebracht. Sein Titel lautet Der Pole. Es ist ein leises, stilles Buch, kurz und knapp. Es geht in ihm um Liebe und Tod und um eine ganz und gar säkulare Form der Erlösung. Hauptfigur des Romanes ist jedoch nicht der Pole. Es ist Beatriz, eine resolute spanische Hausfrau, die unverhofft und zu ihrem anfänglichen Leidwesen Muse und Objekt des Begehrens eines polnischen Pianisten wird:
„J. M. Coetzee: „Der Pole““ weiterlesenDer Pole schrieb die Gedichte, um ihr zu sagen, dass er sie weiter geliebt hat, lange nach ihrer gemeinsamen Zeit auf Mallorca. Doch er hätte dasselbe mit einem schlichten Brief per Mail erreichen können […] weshalb also Gedichte? Warum so viele? […] Die Antwort: weil er, durch seine Gedichte, danach trachtet, von jenseits des Grabes zu ihr zu sprechen. Er möchte zu ihr sprechen, um sie werben, damit sie ihn liebt und sich in ihrem Herzen lebendig hält.
J.M. Coetzee aus: “Der Pole”