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Dieser Blog bespricht, kommentiert, rezensiert aktuelle Bücher aus den einschlägigen Bestseller-Listen, sowie hier und da vielleicht Fundstücke und ältere Werke. Hauptsächlich jedoch schließen die Rezensionen an Gegenwartsliteraturen an im Versuch, diese quer, produktiv, gegen den Strich, und bar einer offensiven Meinungsbildung zu lesen.

Im Klartext heißt dies: Soweit wie es mir möglich ist, werde ich den Text für sich sprechen lassen, den Leseeindruck in seiner Autopoiesis nachvollziehen und die Wirkung als Kommunikation entfalten zu lassen.

Statt einer Meinung oder eines Urteils können die Rezensionen als Beitrag genommen werden, das Leseerlebnis zu steigern, Anschlusspunkte zu identifizieren, oder eine Neulektüre zu motivieren. In jedem Fall geht es nicht um eine Bewertung.

Die Kondensation zum Geschmacksurteil hin stellt den Urteilenden vor das zu Urteilende – der Maßstab bleibt unklar, der Erwartungshorizont ungeklärt, und Missverständnissen wird Vorschub geleistet, die höchstens zur Verwirrung beitragen.

Auch die Auswahl ist (bis auf die Fundstücke) nachvollziehbar: Jede Woche wird ein Buch aus der Spiegel-Bestseller-Liste für Belletristik (Hardcover) gewählt und kommunikativ-literarisch untersucht. Die Bestseller-Liste wird hierbei nicht in Frage gestellt. Sie dient nur als Permutation des Aktuellen und bindet die Auswahl auf einen unbestimmt allgemeinen Erwartungshorizont.

Für Kommentare, Kritik, Meinungsbekundung bin ich dankbar. Viel Spaß beim Schmökern und Lesen.

Alexander Carmele (02/2021), überarbeitet (03/2023).

Zu meiner Person

Geboren 1976 habe ich die meiste Zeit mit Studieren, Reisen, Forschen, Lernen, Lesen und Schreiben verbracht. Nach dem Abitur und einem Zivildienst wurde ein Germanistikstudium an der FU Berlin aufgenommen und abgeschlossen, eine Reise über Finnland, Russland, nach China, Tanzania und Madagaskar unternommen, um den Kopf zu leeren, und ein Neuanfang mit einem Physikstudium an der TU Berlin gewagt, mit letztlicher Spezialisierung in Theorie und numerischer Simulation und Kompression von Datenstrukturen.

2010 promoviert, erfolgte ein durch die Alexander-von-Humboldt-Stiftung finanzierter Forschungsaufenthalt in Innsbruck/Österreich, nach welchem die quantenoptische und quanteninformationstheoretische Forschung und Lehre an der TU Berlin bis 2021 fortgesetzt und in über 50 Publikationen dokumentiert worden ist.  

Neben der Forschung spielt Langstreckenlaufen, Reisen, und Querbeetlesen eine große Rolle in meinem Leben. Meine LieblingsautorInnen literarisch lauten unter anderen: Virginia Woolf, Hermann Broch, Peter Weiss, Emily Dickinson, Vergil, Friedrich Hölderlin und Christa Wolf. Philosophisch/theoretisch sind als Auswahl die DenkerInnen Niklas Luhmann, Ernst Mach, Julia Kristeva, Alfred Korzybski, Edwin Thompson Jaynes, Rosa Luxemburg, Percy Bridgman, Grete Hermann, Walter Benjamin, Theodor W. Adorno und Simone Weil zu nennen.

Mein rezeptionsästhetischer Zugang zu Texten und Erlebnissen aller Art lässt sich als konstruktivistisch-geläuterte, materialistisch-emanzipatorische Systemtheorie bezeichnen, in der die Materialität der Kommunikationsform in den Vordergrund tritt und nicht die reproduktive Arbeit sozialer Systeme untergräbt, d.h. diese eben nicht diskursethisch zu unterlaufen.

Meine persönliche Meinung versuche ich in diesem Sinne so weit wie möglich transparent in den Hintergrund zu rücken. Wer gerne mit mir Kontakt aufnehmen möchte, hat hier die Gelegenheit dazu.