David Foster Wallace: „Unendlicher Spaß“ (i: Inhalt)

Unendlicher Spaß
Gewollt prätentiös, aber formwiderständig … laut TIME Top 100 der englischsprachigen Romane.

1996 erschien David Foster Wallaces Unendlicher Spaß. Ganze dreizehn Jahre später legte Ulrich Blumenbach seine Übertragung ins Deutsche vor, die über 1500 Seiten umfasst, und gewann 2010 den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie: Übersetzung. Im selben Jahr nahm das Magazin Time Unendlicher Spaß in die Liste der 100 besten englischsprachigen Romane aller Zeiten auf. In der deutschsprachigen Kritik, bspw. von Richard Kämmerlings, wird David Foster Wallaces Roman auf einer Stufe mit Robert Musils Der Mann ohne Eigenschaften gestellt. Die US-Schriftsteller Jonathan Franzen und Dave Eggers, beide National Book Award Gewinner, halten es „für das größte Buch unserer Gegenwart“, oder, um Franzen aus seiner Trauerrede anlässlich David Foster Wallaces Freitod direkt zu zitieren:

[Er besaß] die erregendste, die erfindungsreichste rhetorische Virtuosität aller lebenden Schriftsteller. Weit draußen bei Wort Nummer 70, 100 oder 140 in einem Satz in den Tiefen eines drei Seiten langen Absatzes voll makabrem Humor oder irrwitzig netzartiger Bewusstheit roch man noch das Ozon der knisternden Präzision seiner Satzstruktur.

Jonathan Franzen (Trauerfeier)

Weitere Superlative lassen sich leicht finden. Auch Gegenstimmen, wie die von Harold Bloom, für den verglichen mit David Foster Wallace Stephen King ein Cervantes scheint und der bekanntlich in einem Interview über Unendlicher Spaß sagte:

Wissen Sie, ich möchte nicht unhöflich sein. Aber ‚Unendlicher Spaß‘ ist einfach schrecklich. Es scheint verrückt, dies [Offensichtliche] überhaupt sagen zu müssen. Er kann nicht denken, er kann nicht schreiben. Er hat kein erkennbares Talent.

Harold Bloom (Interview)

Im folgenden nun das Ergebnis meiner Lektüre, das in drei separaten Teilen (i: Inhalt; ii: Form; iii: kommunikatives Resümee) gepostet werden wird und vielleicht dabei hilft, sich selbst ein Urteil zu bilden oder das eigene Leseerlebnis neu zu organisieren. Zuerst zum Inhalt.

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