Hervé Le Tellier: „Die Anomalie“

Heiter weiter … Prix Goncourt 2020

Die französische Avantgardeliteratur nach dem Surrealismus, also seit den 1950er Jahren, hat viele Stilblüten und Sonderbarkeiten hervorgebracht. Man denke an die Besessenheit, Temporalisierungen aufzuheben, eines Michel Butor, oder szenische Filmdichtungen in einer Villenlandschaft zu kreieren wie Alain Robbe-Grillet, oder die Welt zu unterminieren, Subversion in dramengetriebener Rundum-sprachlichkeit zu demonstrieren, wie Marguerite Duras, oder das vollendete „Buch der Fragen“ von Edmond Jabès, das dem Geheimnis der Kommunikation nachspürt. Neben poetologischen Revolutionen und aufgebrachten Sprachrevolten zog als Antwort auch der Strukturalismus in die Gefilde der Romanlandschaft ein und es entstand eine Art Formalliteratur rundum die Gruppe Oulipo (L‘Ouvroir de Littérature Potentielle). Hervé Le Tellier ist einer von ihnen, und es liegt ein neuer Roman von ihm vor: „Die Anomalie“.

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