
Interpretationsmodelle (5): Im Rahmen der Reihe Interpretationsmodelle, von denen es bereits einen ersten Teil mit Theodor W. Adornos Skoteinos, einen zweiten mit Jacques Derrida Gesetzeskraft und einen dritten anhand Franz Kafkas Der Prozess auf diesem Blog gibt, beschäftige ich mich heute mit einem viel besprochenen und weltweit rezipierten Philosophen, Byung-Chul Han, und die Weise, wie er in seinem Text Die Krise der Narration mit Texten, Zitaten, Referenzen und Inhalten umgeht.
Hans Text steht in enger Verbindung mit Francois Lyotards Das postmoderne Wissen, in welchem vor mehr als vierzig Jahren bereits Ähnliches diagnostiziert wurde, nämlich dass wir uns in einer Zeit nach dem Ende großer Erzählungen befänden und nur noch sich selbst transparente, oder untote kleine Erzählungen existierten voller verwobener und irrelevant gewordener Details, die niemandem mehr hinter dem Ofen hervorlocken könnten. Im Gegensatz zu Lyotard, der seine Diagnose an den Naturwissenschaften entlang argumentiert, bemüht sich Byung-Chul Han selbiges in der Literatur und im Mangel des modernen Erzählens nachzuweisen. Im Folgenden, weshalb Hans zehn Kapitel umfassendes Büchlein mehr zum Symptom als zur Diagnose beiträgt.
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