Terézia Mora: „Das Ungeheuer“

Das Ungeheuer
eine ästhetisch-literarische intensive Widerstandserklärung … Deutscher Buchpreis 2013 und Georg-Büchner-Preis 2018

Terézia Moras Trilogie um den IT-Spezialisten Darius Kopp besitzt als Mittelteil den Roman Das Ungeheuer, der 2013 erschien und mit dem sie im selben Jahr den Deutschen Buchpreis gewann. 2018 folgte der Georg-Büchner-Preis. Mit Das Ungeheuer legt sie eine sehr ungewöhnliche Prosaform vor. Das Buch zeichnet sich durch einen fast mittig sitzenden, auf jeder Seite vorhandenen schwarzen Strich aus, der den Erzähltext rundum Darius und die Tagebucheinträge seiner Ehefrau Flora trennt. Das zentrale Ereignis des Romanes stellt Floras Selbstmord dar. Etwa ein Jahr nach diesem beginnt das Buch mit Darius als Erzählinstanz:

Später legte er immer diese zwei Sachen übereinander: das Riesenrad im ohrenbetäubenden Lärm des Maidkastell’schen Rummels und die Stille in jenen zwei Stunden, die er im Auto im Wald saß, während sie wahrscheinlich schon tot war. Das Riesenrad dreht sich in leiernder Musik, die Liebe meines Lebens hängt im Wald von einem Baum, ich parke nicht weit davon und langweile mich. Das stell dir vor und halte es aus. Sie starb bei strahlendem Sonnenschein, hing einen Tag im Regen und einen halben im kalten Wind. Sie wurde vom Förster gefunden, drei Tage vor ihrem 38. Geburtstag.

Terézia Mora aus: „Das Ungeheuer“
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