Kalenderwoche 23: Lesebericht.

Die Lesewoche stand im Zeichen von Ingeborg Bachmann, deren Werke ich seit langem wieder einmal besuchen und erneut lesen wollte, insbesondere den Roman Malina und die anderen unvollendeten Romane im Zyklus Todesarten. Eigenartigerweise fiel dies zusammen mit der Nachricht, die mich dann ein paar Tage später ereilte, dass der Briefwechsel Ingeborg Bachmann – Max Frisch Wir haben es nicht gut gemacht im September erscheinen wird, zudem nun die Briefe, Traumnotate und Berichte von Bachmann an ihre Ärzte Male oscuro in den 1960er Jahren veröffentlicht wurden. Neben den bereits veröffentlichten Briefen mit Paul Celan Herzzeit liegt dann bald Ingeborg Bachmanns Privatleben der Allgemeinheit vor – Texte, Nachrichten und Mitteilungen, die im Grunde sehr privat gewesen sind. Inwieweit dieses ein unentbehrlicher Schlüssel zu ihrem Gesamtwerk ist, bleibt dahingestellt. Ingeborg Bachmann hat selbst so formuliert:

Die kristallinischen Worte kommen in Reden nicht vor. Sie sind das Einmalige, das Unwiederholbare, sie stehen hin und wieder auf einer Seite oder in einem Gedicht. Es sind für mich, da ich nur für mich einstehen kann, zu den getreusten geworden: Die Sprache ist die Strafe. Und trotzdem auch eine Endzeile: Kein Sterbenswort, ihre Worte.

Ingeborg Bachmann aus: „Rede zur Verleihung des Anton-Wildgans-Preises“
„Kalenderwoche 23: Lesebericht.“ weiterlesen
Die mobile Version verlassen
%%footer%%