Elke Engelhardt: „Sansibar oder andere gebrochene Versprechen“

… von einer Lyrik des sanften Zwischenklanges.

Der Gedichtband Sansibar von Elke Engelhardt tastet die Welt im Unmerklichen ab. Sein lyrisches Ich ist nicht laut. Es ist leise. Es macht nicht aufmerksam auf sich. Es bleibt in sich, ruhend. Sein Name „Sansibar“ spielt mit der Ferne, dem Fremden, die verheißungsvollen Weiten irgendwo im Indischen Ozean, an der Ostküste Afrikas, auf einer kleinen Insel unter sternenvoller Nacht. Doch der Titel und der Klang der Gedichte nehmen das Versprechen zurück. Sie sind gebrochen. Sie führen übers Weite ins Nahe, gebogen, zu sich zurück. Nicht die Weite, das Nahe verdichtet sich in den Gedichten, tritt aus dem Trott hinaus in die Welt:

Die Verlassenheit in den Zügen
Die leeren Blicke in den Straßen
Du trittst aus der Tür
in eine verlorene Landschaft
mit einer Haltung aus Kleingeld
nach dem sich niemand bückt

Elke Engelhardt aus: „Sansibar oder andere gebrochene Versprechen“
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