Eugen Ruge: „Pompeji oder Die fünf Reden des Jowna“

Eine literarische Distanznahme … Spiegel Belletristik-Bestseller 19/2023 … Deutscher Buchpreis 2011

Die Antike besitzt eine von der Renaissance, in der sie im 14./15. Jahrhundert wiederentdeckt wurde, bis weit in die Literatur der Gegenwart hineinreichende Ausstrahlungskraft. Für die Zeit der alten Griechen sei Aristipp und einige seiner Zeitgenossen von Christoph Martin Wieland, Friedrich Hölderlins Hyperion oder Christa Wolfs Kassandra genannt. In Bezug auf Rom können Hermann Brochs Der Tod des Vergils, Thornton Wilders Die Iden des März oder Claude Simons Die Schlacht bei Pharsalos stehen. Derlei Beispiele gibt es viele. Mehr in Richtung Wortwitz und Ironie bearbeiten Ingomar von Kieseritzky in Die ungeheuerliche Ohrfeige oder Luciano De Crescenzo Geschichte der griechischen Philosophie das Thema der römisch-attischen Antike. Ein zu den letzteren sehr ähnlich geartetes Buch legt nun Eugen Ruge mit Pompeji oder Die fünf Reden des Jowna vor:

Die sieben jungen Leute lungerten zwischen den Mauerresten herum und langweilten sich, stritten aus lauter Übermut darüber, ob Crescens, der Netzkämpfer, oder Samus mit dem Kurzschwert der Größere unter den Gladiatoren der Fortunatus-Schule sei; ob es Juden schwarzer Hautfarbe gebe; ob in Arabien fliegende Schlangen die Obstbäume bewachten, wie es Tonis versoffener Vater bei Herodot gelesen haben wollte – lauter Fragen also, die für ihr Fortkommen von ungeheurer Bedeutung waren und daher gewöhnlich auch nicht durch Argumente, sondern durch Prügelei entschieden wurden, wobei Josse streng überwachte, dass man sich nach den Regeln schlug.

Eugen Ruge aus: „Pompeji oder Die fünf Reden des Jowna“
„Eugen Ruge: „Pompeji oder Die fünf Reden des Jowna““ weiterlesen

Dinçer Güçyeter: „Unser Deutschlandmärchen“

Eine gerettete Zunge auf dem Weg zu sich … Preis der Leipziger Buchmesse 2023.

Die Kunst, die Sprache, die Poesie bietet ein Medium, um in der Fremde ein Selbstverständnis zu erringen. Zeugnisse dieser Befreiung besitzen eine eigene Intensität und Leuchtkraft. Die Dringlichkeit der Sprache bricht eingefahrene Denkmuster. Sie eröffnet Spielräume, und in diesen bewegen sich neue Motive, Stile, Ausdrucksweisen. Dinçer Güçyeters Unser Deutschlandmärchen verarbeitet eine solche kulturelle Abstands- wie Inbesitznahme. In seinem Roman, der nur mit viel gutem Willen ein Roman, mehr ein Prosagedicht ist, läuft alles auf den Zauber und Freude der geretteten Zunge hinaus. Nichts als das Eigene, nichts als das Empfundene soll bleiben und das eigene Leben besingen:

Mit Versen noch den Intellekt beweisen zu wollen, das erschreckt mich jedes Mal. Wenn du als Gastarbeiterkind die gesamte Jugend damit verbracht hast, deinen Lehrern, den Vorarbeitern, Dozenten etwas zu beweisen, dann steckt irgendwann diese Kerbe tief im Fleisch, und für den Rest des Lebens kämpfst du damit, die Wunde zu heilen, dich zu befreien. Das Resultat meines kleinen Widerstands: Nichts kommt auf das Blatt, was auf meiner Haut keine Spuren hinterlassen hat.

Dinçer Güçyeter aus: „Unser Deutschlandmärchen“
„Dinçer Güçyeter: „Unser Deutschlandmärchen““ weiterlesen

Benjamin von Stuckrad-Barre: „Noch wach?“

Sich entziehen auf popliterarisch … Spiegel Belletristik-Bestseller (18/2023)

Engagement und Literatur kommen nicht voneinander los. Literatur drängt zur Rede, wie die Rede zur Literatur. Sie suchen Wirkung und Genuss in einem, Bedeutung und Entfesselung der Sprache zugleich. Auf diese Weise will die Literatur, und hierzu gehört Benjamin von Stuckrad-Barres neuer Roman Noch wach?, die Welle schlagen, auf der sie mitzuschwimmen gedenkt, gibt sich den Wallungen der Intensitäten aber nun mit reinstem Gewissen hin. Derlei Beispiele gibt es einige: Pablo Neruda und Wladimir Majakowski in der Lyrik, Virginie Despentes in Das Leben des Vernon Subutex oder Liebes Arschloch im Roman, oder, etwas selbstreferenzieller Thomas Bernhard in beispielsweise Holzfällen. Gemächlicher, aber nichtsdestotrotz bis in die letzten Sprachwinkel politisiert ist Der Butt von Günter Grass oder Die verlorene Ehre der Katharina Blum von Heinrich Böll, mit der er 1974 die Machenschaften des Sensationsjournalismus an den Pranger gestellt hat:

Personen und Handlung dieser Erzählung sind frei erfunden. Sollten sich bei der Schilderung gewisser journalistischer Praktiken Ähnlichkeiten mit den Praktiken der Bild-Zeitung ergeben haben, so sind diese Ähnlichkeiten weder beabsichtigt noch zufällig, sondern unvermeidlich.

Heinrich Böll aus: „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“

Benjamin von Stuckrad-Barre nimmt in seinem neuesten Roman Noch wach? direkt Bezug auf Heinrich Bölls Text. In diesem geht es jedoch weniger um den Journalismus und das Geschäft desselbigen als um das Ambiente, in welchem dieser gegenwärtig oder üblicherweise stattfindet:

Mein Freund beschrieb indessen mit leuchtenden Augen die Hölle: Nicht jeder wird hier ein Büro haben, einen festen Schreibtisch. Das findet sich dann immer neu, PROJEKTBEZOGEN. Das da drüben werden ja eben keine Räume im eigentlichen Sinne, sondern Halbinnen-, Halbaußen-Kammern.
Er liebe ja Streit, sagte er immer. Auseinandersetzung! Wettstreit der Ideen! Flache Hierarchien! Widerworte! Diskurs! Konsens killt Innovation, wir müssen streitbar bleiben, und wenn alles zu glatt läuft: selbst die Gegenposition einnehmen!

Benjamin von Stuckrad-Barre aus: „Noch wach?“
„Benjamin von Stuckrad-Barre: „Noch wach?““ weiterlesen

Julia Schoch: „Das Liebespaar des Jahrhunderts“

Reflektiert und abgeklärt … Spiegel Belletristik-Beststeller 13/2023

Julia Schochs neuester Roman Das Liebespaar des Jahrhunderts reiht sich ein in das zur Zeit sehr beliebte Genre des autofiktionalen Erzählens. Autofiktion, wie sie einer ihrer ersten Theoretiker im Sinn gehabt hat, Serge Doubrovsky, zeichnet sich durch zwei Prinzipien aus: Alle, nicht nur die Berühmt-Berüchtigten, dürfen ihre Autobiographie schreiben, wobei jedes Detail möglichst direkt beschrieben, also quasi literarisch entblößt werden sollte. Und zweitens, spielt diese Form mit der Unterminierung des Narzissmus, indem das erzählende Ich zwar das eigene Leben aneignet, diesem aber Pointierungen und Anekdoten untermischt, um in der Übertreibung, wie Theodor W. Adorno es formulierte, der Wahrheit gerecht zu werden:

Ich habe das Düstere übertrieben, der Maxime folgend, daß heute überhaupt nur Übertreibung das Medium von Wahrheit sei.

Theodor W. Adorno aus: „Was heißt: Aufarbeitung der Vergangenheit?“

Bei Julia Schoch klingt das so:

Bevor du den Seminarraum betreten hast, hast du jedes Mal gewartet, bis alle anderen saßen. Die Tür flog auf, und du standst da, mit wehendem Mantel, sodass alle Gesichter sich dir zuwandten. Ich habe später oft daran zurückdenken müssen, wie du jedes Mal dastandst, in diesem wunderbaren wehenden Mantel. Aber dann, noch später, dachte ich immer häufiger etwas anderes. Ich dachte: Nein, der Mantel wehte nicht. Er konnte nicht wehen. Es war ein grüner Igelitmantel, ein steifes Etwas. Trotzdem war es so: Du standst da, mit wehendem Mantel, sodass alle Gesichter sich dir zuwandten.

Julia Schoch aus: „Das Liebespaar des Jahrhunderts“
„Julia Schoch: „Das Liebespaar des Jahrhunderts““ weiterlesen

Werner Bräunig: „Rummelplatz“

… den aufrechten Gang einüben … Shortlist des Preises der Leipziger Buchmesse 2007

Der einzige, jedoch nicht fertiggestellte Roman Werner Bräunigs, Rummelplatz, erschien erst 2007, also lange nach dem Ende der DDR und somit auch nach seinem Tod. Er verschied nämlich bereits mit nur 42 Jahren am 14. August 1976. Rummelplatz ein Fragment zu nennen, wäre dennoch irreführend. Es lassen sich aus den Manuskripten in sich geschlossene Versionen kompilieren. Oft wird Rummelplatz dennoch nur im Zusammenhang mit der Kulturpolitik der DDR genannt, als Beispiel, wie der Staatsapparat vom 18. Dezember 1965 an, freie Meinungsäußerung und einen kritischen Kulturbetrieb bewusst und explizit immer mehr zu unterbinden versucht hat. Im Folgenden nun aber eine detaillierte literarische Begegnung. Bräunigs Rummelplatz als Roman und nicht als Symptom gelesen. Er beginnt mit dem Satz:

Die Nacht des zwölften zum dreizehnten Oktober schwieg in den deutschen Wäldern; ein milder Wind schlich über die Äcker, schlurfte durch die finsteren Städte des Jahres vier nach Hitler, kroch im Morgengrauen ostwärts über die Elbe, stieg über die Erzgebirgskämme, zupfte an den Transparenten, die schlaff in den Ruinen Magdeburgs hingen, ging behutsam durch die Buchenwälder des Ettersberges hinab zum Standbild der beiden großen Denker und den Häusern der noch größeren Vergesser, kräuselte den Staub der Braunkohlengruben, legte sich einen Augenblick in das riesige Fahnentuch vor der Berliner Universität Unter den Linden, rieselte über die märkischen Sandebenen und verlor sich schließlich in den Niederungen östlich der Oder.

Werner Bräunig aus: „Rummelplatz“

Der nächste Satz lautet nun direkt, die ganze Stimmung und Färbung des Romans vorwegnehmend:

Es war eine kühle Nacht, und die Menschen in den schlecht geheizten Wohnungen fröstelten.

„Werner Bräunig: „Rummelplatz““ weiterlesen

Esther Kinsky: „Rombo“

Dem Schrecken eine Stimme gegeben … Longlist des Deutschen Buchpreis 2022

Die Kategorie, unter der Esther Kinskys neuester Roman Rombo gemeinhin geführt wird, lautet „nature writing“, was auf einen beschreibend-wissenschaftlichen Stil hinweist, eine Art dokumentarischer Poesie. Als Pate für diesen Stil stehen Alexander von Humboldt, Jean-Jacques Rousseau oder Henry David Thoreau. Im Gegensatz zu diesen, die mehr theorie- und reflexionslastig schreiben und der Theorie im Allgemeinen und Besonderen zugeneigt sind, weist sich Kinskys Rombo im Gegensatz zu Die Träumereien des einsamen Spaziergängers oder Walden als echter Roman aus, mit Handlung, mit Dramaturgie, Personal und sprachlicher Komposition. Er behandelt das Erdbeben im norditalienischen Friaul am 6. Mai 1976:

Das Erdbeben ist überall. In den efeuüberwucherten Trümmern eingestürzter Häuser an der Staatsstraße Nummer 13, in den Rissen und Narben der großen Gebäude, den geborstenen Grabmälern, den Schiefheiten wiederaufgebauter Kathedralen, den leeren Gassen der bienenwabig verschachtelten alten Dörfer, den hässlichen neuen Häusern und Siedlungen, die sich am Sehnsuchtsort Vorstadt aus amerikanischen Fernsehserien orientieren.

Esther Kinsky aus: „Rombo“
„Esther Kinsky: „Rombo““ weiterlesen

Maria Kjos Fonn: “Heroin Chic”

Vom Unbehagen im eigenen Selbst …

Maria Kjos Fonns neuester Roman Heroin Chic handelt von einem jungen Mädchen, das sich der Drogensucht bis zum Äußersten überlässt. Viele Romane behandeln dieses Thema, bspw. Candy von Luke Davies oder Trainspotting von Irvine Welsh. Das Unheimliche der Drogensucht zieht immer wieder literarische Versuche an, die dem Abwärtsstrudel kommunikativ beikommen wollen. Kjos Fonn geht einen sehr eigenen Weg. Karsten Herrmann von literaturkritik nennt ihn „ebenso packend wie erschütternd“. Sandra Falke von Literarische Abenteuer konstatiert eine kausallogische Berechenbarkeit des Plots, dem sie sich dennoch nicht zu entziehen vermochte: „Allerdings ist die Selbstzerstörung und die Abwendung von allen positiven Einflüssen so sachlich und beherrscht, dass die aus einer Ich-Perspektive erzählte Lebens- (und Sterbensgeschichte) als Lektüre ebenso einen Suchtfaktor annimmt.“ Selbiges empfindet Hauke Harder von leseschatz: „Die Sprache und die Handlungssprünge berauschen und dadurch wirkt der Roman selbst wie eine Gesellschafts-Droge.“ Der Roman Heroin Chic beginnt passenderweise mit der Beschreibung eines Treffens der Narcotics Anonymous:

Hallo, ich heiße Elise, und ich bin drogenabhängig, sage ich. Ich war erwachsen, als ich zum ersten Mal Heroin ausprobiert habe. Es gab niemanden, der meine Grenzen niedergerissen hat. Sie waren einfach nicht da. Nichts war da.

Maria Kjos Fonn aus: „Heroin Chic“
„Maria Kjos Fonn: “Heroin Chic”“ weiterlesen

Virginie Despentes: „Liebes Arschloch“

Verwirrende Zeiten und Zeilen … Spiegel Belletristik Bestseller (08/2023)

Nach Juli Zehs und Simon Urbans Zwischen Welten kommt nun ein ähnliches Projekt aus Frankreich auf den Literaturmarkt. Virginie Despentes Liebes Arschloch erscheint nachgerade als dunkles Spiegelbild von Zehs und Urbans Projekt. Hier wie dort schreiben sich eine Frau, ein Mann E-Mails miteinander. Im Plauderton konversieren sie über dieses und jenes. Bei Zeh/Urban hauptsächlich über die Tagespolitik, die Landwirtschaft und die Klimakatastrophe, bei Virginie Despentes über Drogen, das Kulturleben, MeToo und das Alt-Werden. Die Tagespolitik selbst findet auch irgendwie Erwähnung, aber nur nebenher:

Die Lockdowns haben mir geholfen durchzuhalten. Dieses Virus hat alles auf dem Planeten versaut – und uns, uns hat es geholfen. Ich konnte mich an das alles gewöhnen. Ohne obligatorisches Abendessen in der Stadt, der Alkohol fließt in Strömen, die Leute reden immer lauter, man füllt die Gläser mit Rotem oder goldenen Bläschen, die Leute lachen wegen nichts, begeistern sich am Gespräch, sind eifrig, die Party ist auf dem Höhepunkt, in einer Ecke riecht es nach Gras, das kleine Nachmittagsbierchen, Korken knallen an die Decke, aufgeregtes Geplapper nach der Premiere, man stößt an, die Gläser klingen […]

Virginie Despentes aus: „Liebes Arschloch“
„Virginie Despentes: „Liebes Arschloch““ weiterlesen

Ina Kramer: „Im Farindelwald“

Utopisch auf Hermesflügeln des Erzählens.

Das phantastische Element gehörte von Anfang an zu den Mitteln der Literatur. Sagen und Anekdoten, Legenden und Abenteuer erlaubten, ja beförderten das Freischweifen der Imagination, das poetische Entriegeln und Tagträumen der Ernst Bloch‘schen utopischen Sinne. Es reicht an Ovids Metamorphosen, Homers Odyssee, an Dante Alighieris Göttliche Komödie oder Miguel de Cervantes Saavedras Don Quijote zu erinnern. Sie enthalten phantastische Elemente, die oftmals viel näher an Fantasy-Literatur neuerer Prägung wie J.R.R. Tolkiens Herr der Ringe oder C.S. Lewis Die Chroniken von Narnia reichen, als üblicherweise angenommen wird. Auf eine gewisse Weise hat Fantasy viel mehr mit der klassischen Literatur gemein als Werke, die sich in ihrer direkten und sie auch zitierende Nachfolge sehen wie Siegfried Lenz Die Deutschstunde, Martin Walsers Ein fliehendes Pferd oder bspw. Heinrich Bölls Ansichten eines Clowns, die allesamt dokumentarisch-prosaisch realistisch verfahren. Genre-behaftete Romanreihen, die üblicherweise nicht zur anspruchsvollen Literatur gezählt werden, warten deshalb unter Umständen mit Überraschungen auf. Ein Beispiel ist Ina Kramers Roman Im Farindelwald, der in der Reihe Das Schwarze Auge 1996 erschien:

Sie hörte die Träume des jungen Blaufalken, der am gestrigen Tag zum ersten Mal sein Nest verlassen hatte, sie hörte die Gedanken der alten Esche, aus dem ewigen Kreislauf der Jahreszeiten, aus Wachsen und Beharren gewoben. Sie spürte die Neugierde und Ungeduld des Bächleins und das Lied der unsichtbaren Wesen, die in ihm und an seinen Ufern wohnten, und sie atmete die ruhigen Atemzüge der Erde.

Ina Kramer aus: „Im Farindelwald“
„Ina Kramer: „Im Farindelwald““ weiterlesen

Annie Ernaux: „Der junge Mann“

auf den Spuren des eigenen Ichs … Spiegel Belletristik Bestseller (08/2023)

Die Nobelpreisträgerin Annie Ernaux setzt die Tradition der französischsprachigen Biographen fort. Hier lässt sich sofort an das Tagebuch der Gebrüder de Goncourt denken, oder an Michel Leiris Die Spielregeln. Noch näher wären Jean-Jacques Rousseaus Bekenntnisse, selbstredend Marcel Prousts Auf der Suche nach der verlorenen Zeit oder aber auch die verstreuten Reminiszenzen eines Claude Simon wie in Die Akazie, Jardin des Plantes oder Das Haar der Berenike. In ihrem neuesten und sehr kurzen Text Der Junge Mann reflektiert Ernaux noch einmal eingehend, fast aphoristisch das Erinnern und das Schreiben des Erinnern selbst. Das Motto von Der junge Mann lautet so auch konsequenterweise:

Wenn ich die Dinge nicht aufschreibe,
sind sie nicht zu ihrem Ende gekommen,
sondern wurden nur erlebt.

„Annie Ernaux: „Der junge Mann““ weiterlesen
Die mobile Version verlassen
%%footer%%