
Skandalbücher besitzen etwas sehr Zeitgebundenes. Sie antworten auf einen Zeitgeist, der aufschrickt, entsetzt zurückweicht. Bald schließen sie daraufhin die Lücke, die dem Zeitgeist bewusst geworden ist, um langsam in Vergessenheit zu geraten oder etwas verstaubt vor sich hin zu altern. Oh Boy: Männlichkeit*en heute oder Michel Houellebecqs Romane wie Unterwerfung stehen gegenwärtig für diese Form Pate. Vor ein paar Jahren gab es bspw. Charlotte Roches Feuchtgebiete, noch länger her Bret Easton Ellis‘ American Psycho und dann, irgendwann, kommt, kurz vor Erich Kästners Fabian. Die Geschichte eines Moralisten auch schon Vladimir Nabokovs Lolita (1955):
„Vladimir Nabokov: „Lolita““ weiterlesenLolita, Licht meines Lebens, Feuer meiner Lenden. Meine Sünde, meine Seele. Lo-li-ta: die Zungenspitze macht drei Sprünge den Gaumen hinab und tippt bei Drei gegen die Zähne. Lo. Li. Ta. Sie war Lo, einfach Lo am Morgen, wenn sie vier Fuß zehn groß in einem Söckchen dastand, Sie war Lola in Hosen. Sie war Dolly in der Schule. Sie war Dolores auf amtlichen Formularen. In meinen Armen aber war sie immer Lolita.
Vladimir Nabokov aus: „Lolita“









