Michel Houellebecq: “Vernichten”

Gefangen zwischen Sentimentalität und Selbstverdruss … Spiegel Belletristik-Bestseller 03/2022

Typische Männerliteratur schwadroniert schnell zwischen Anklage und Selbstmitleid, zwischen der Sentimentalität der guten alten Zeit und Aggression gegen die neue, schnelllebige. Politik steht im Zentrum von ihnen allen. Max Billers „Der falsche Gruß“ verknüpft Geschichtsklitterung mit pubertärer Gefallsucht. „Es ist immer so schön mit dir“ von Heinz Strunk geht aufs Ganze und verliert sich durch Selbst- und Publikumsbeschimpfung ins Bodenlose. Oder die Persiflage „Es war einmal in Hollywood“ eines Quentin Tarantinos zelebriert ein nebulöses „Ach, wie schön war es“ einer gesetzlosen, unkontrollierten Film- und Schauspielerwelt der Gewalt- und Sexexzesse. Nahtlos reiht sich Michel Houellebecqs Roman „Vernichten“ ein.  

„Zu Hause angekommen, erwähnten sie [Paul und Prudence] die Besprechung mit keinem Wort, und nach zwei Gläsern Grand Marnier fühlte sich Paul ziemlich gut, er hatte nicht die Kraft, sich zu bewegen, aber es war schön, Prudence, nur bekleidet mit einem kurzen T-Shirt und Minishorts, zwischen dem hinteren Teil des Zimmers und dem Badezimmer hin- und hergehen zu sehen, sie sieht wirklich aus wie Trinity [Carrie-Ann Moss in „Matrix“], dachte er, aber Trinity in Minishorts, Trinity in einem anderen Film. Jedenfalls hatte er sich nicht geirrt, sie war mutig; auch Trinity hatte angesichts von Neos Todeskampf Mut bewiesen, aber der war kürzer gewesen.“

Michel Houellebecq aus: “Vernichten”

Houellebecq teilt Tarantinos Filmbegeisterung und die Sehnsucht, beide Welten zu mischen. Er nimmt Heinz Strunks Sehnsucht nach dem Weiblichen wörtlich und beteiligt sich an der Anhimmelung und Verteufelung zugleich; und mit Max Biller kreidet er der Öffentlichkeit an, Heuchelei und Verlogenheit zu unterstützen, ja zu wollen. Wütend, missverstanden fühlen sich alle drei und noch viele andere. Man nimmt sie nicht, wie sie sind. Man akzeptiert nicht, was sie wollen. Statt sie in ihrer Gesamtheit hinzunehmen oder wenigstens zu tolerieren, wird kritisiert, vivisektiert, wird Anstoß genommen und Ekel gegen ihre körperlichen Wünsche verlautbart. Im Grunde wollen sie nicht viel, denn sie wollen, laut ihren eigenen Aussagen, einfach wieder bemuttert zu werden.

„Und selbst wenn sein [Pauls] Tumor wirklich zu stinken begänne, würde sie [Prudence] nur leicht blinzeln und sich darauf konzentrieren, ihren Geruchssinn auszuschalten, und sie würde es schaffen, Liebe mit ihm zu machen, einige sehr liebevolle Frauen hatten das beim Gestank von Scheiße, der von den zerstörten Eingeweiden ihrer Ehemänner aufstieg und deren Atem verpestete, auch getan, wobei der Geruch, den er verströmte, zugegebenermaßen schlimmer war als der von Scheiße, es war Leichengeruch, der Geruch von verwesendem Fleisch, der von dem Tumor ausging, so macht das die Natur, das ist Mutter Natur, das ist ihr Stil […]“

In „Vernichten“ wird vordergründig die Geschichte von Paul Raison und seiner Familie erzählt. Paul hat eine Schwester, Cécile, die sehr katholisch und mit Hervé, einem ehemaligen Aktivisten aus der identitären Szene, verheiratet ist. Zudem hat er einen Bruder namens Aurélien, der mittelalterliche Wandteppiche restauriert und mit einer politisch-engagierten Journalisten, Indy, verheiratet ist. Paul selbst führt eine Ehe mit Prudence. Beide sind Beamte im gehobenen Staatsdienst. Im Gegensatz zu Cécile und Aurélien haben sie keine Kinder. Der Roman beginnt damit, dass Terroranschläge verübt werden und Pauls Vater, ein ehemaliger Sicherheitsdienstbeamter, ein Herzschlag ereilt und pflegebedürftig wird. Der Plot spinnt sich zwischen den Elementen eines Polit-High-Tech-Thrillers und eines klassischen Familiendramas ab, zwischen dem großstädtischen Paris und dem ländlichen Frankreich rundum Lyon, Saint-Joseph-en-Beaujolais.

Das Setting dient als Inszenierung einer philosophischen conditio humana, einer verzögerten Gegenantwort auf André Malraux berühmten Roman „So lebt der Mensch“ aus dem Jahre 1933. Ambivalent kataphonisieren sich die Ereignisse um Paul herum. Sinn ergibt nichts mehr. Paul, der Raison mit Familiennamen heißt, also Vernunft, sucht seine Bibliothek nach philosophischen Büchern ab, findet aber kaum etwas. Die zersplitterte Welt will sich nicht mehr unter einen Hut bringen lassen. Symbolisch fungiert Cécile mit ihrem Glauben als Theologie, in Verbindung mit Hérve und seinem Aktionismus, der Praxis, als Vertreter der „Kritik der praktischen Vernunft“. Aurélien, der Künstler und Aufbereiter von Kunstwerken, sowie die teleologisch eingestellte Indy (in ihrer Pressefreiheit im Sinne von ‚independence‘) vermitteln die „Kritik der Urteilskraft“. Zuletzt Paul wie Pure, der Reine, der seine Ehefrau, Prudence, Klugheit, nicht betrügen will und lieber sexlos lebt, noch eine politische Haltung, noch irgendeine feste Perspektive aufs Leben ausüben kann, vereinigt als Staatsbeamter die Charakteristika der „Kritik der reinen Vernunft“. Zusammen, als Dreifaltigkeit, begehrt er Trinity aus dem Film „Matrix“ und fühlt sich vom Glauben und Aktionismus, vom Journalismus und der Kunst gleichermaßen angezogen wie abgestoßen.

„Den Rest der Nacht verbrachte er [Paul] mit Lesen, aber nicht Balzac, er suchte im Bücherregal nach Philosophie, das erschien ihm passender. Leider hatte er nicht viel Philosophisches, höchstens an die fünfzehn Bücher, und es schienen eher läppische Philosophen der versöhnlichen Sorte zu sein. Er selbst hatte sich immer mehr oder weniger frei von den verschiedenen Leidenschaften gefühlt, die er soeben aufgezählt hatte und die von den Philosophen der Vergangenheit fast einhellig verurteilt worden waren. Er hatte die Welt stets als einen Ort betrachtet, an den er nicht gehörte, ohne dass er es jedoch eilig gehabt hätte, ihn zu verlassen, weil er schlichtweg keinen anderen kannte. Vielleicht wäre er besser ein Baum gewesen, zur Not auch eine Schildkröte, in jedem Fall etwas weniger Ruheloses als ein Mensch, mit einer Existenz, die weniger Schwankungen unterlag.“

So richtig auf die Schliche kommt sich Paul nicht. Mit sich anzufangen, weiß er noch weniger. Das Mechanische seiner Existenz, das Funktionieren, entlädt sich in einem fahrigen Erzählstil, in welchem sich die verschiedenen Handlungsstränge nicht vereinen lassen noch vereinen lassen wollen. Es gibt die Präsidentschaftswahl, die Terroranschläge mit digitaler Ankündigung, die den Sicherheitsdienst in Pauls Leben eindringen lassen, die Krankheit von Pauls Vater, die die Familie wieder zusammenbringt. Das eine wie das andere bleibt jedoch lose aneinandergeheftet und ohne innere Kohärenz, gleich wie Immanuel Kant die Ehe in der „Metaphysik der Sitten“ ohne jedweden Rekurs auf die Liebe definiert:

„Die natürliche Geschlechtsgemeinschaft ist nun entweder die nach der bloßen tierischen Natur (vaga libido, venus volgivaga, fornicatio), oder nach dem Gesetz. – Die letztere ist die Ehe (matrimonium), d.i. die Verbindung zweier Personen verschiedenen Geschlechts zum lebenswierigen wechselseitigen Besitz ihrer Geschlechtseigenschaften. – Der Zweck, Kinder zu erzeugen und zu erziehen, mag immer ein Zweck der Natur sein, zu welchem sie die Neigung der Geschlechter gegeneinander einpflanzte; aber daß der Mensch, der sich verehlicht, diesen Zweck sich vorsetzen müsse, wird zur Rechtmäßigkeit dieser seiner Verbindung nicht erfordert; denn sonst würde, wenn das Kinderzeugen aufhört, die Ehe sich zugleich von selbst auflösen.“

Immanuel Kant aus: “Metaphysik der Sitten”, §24

Nichts als die Linearität, also die Chronologie der Ereignisse hält „Vernichten“ davon ab, eine Lose-Blatt-Sammlung von Entwürfen für einen möglichen zukünftigen Roman zu werden. Paul gibt dem Leben so viel Sinn wie die Vernunft den Erscheinungsfolgen in den Begriffen Kants, also kaum einen. Muster weisen auf Regelmäßigkeiten hin. Raum und Zeit verändern sich, vergehen, aber Sinn entsteht nicht. Erschwerend kommt hinzu, dass Houellebecq unentschieden improvisiert, sich Fragen stellt, auf Seiten über diese Fragen schwadroniert, um am Ende zu dem Ergebnis zu gelangen, dass es sich nicht lohnt noch gelohnt hat, darauf weitere Gedanken zu verschwenden. Nicht selten fühlt man sich an der Nase herumgeführt.

Aus den Albernheiten, Verkürzungen, den schlichten Verallgemeinerungen und trotzigen Banausitäten ergibt sich kein Roman. Vielmehr lassen sich viele narrative Kniffe und Wendungen sogar bereits vorausahnen, so dass Überraschung und Neugier, oder gar Spannung erst gar nicht aufkommen können. Zugegeben, gute Romane benötigen nicht notgedrungen überzeugende, spannende Handlungsverläufe. Beschreibungen, Sprachfreude, ja, Freude am Fabulieren, Improvisieren, am detaillierten Eintauchen in die Szenerie halten einen Text genauso zusammen und hauchen ihm genauso Leben ein. Als Beispiel dienen hier die Romane von Claude Simons „Das Gras“ oder „Jardin des Plantes“ oder „Die Trambahn“. Michel Houellebecqs Roman hat leider auch in dieser Hinsicht nicht viel zu bieten.

„Der Verkehr am Ufer der Rhône begann sich ein wenig zu beruhigen; nachts konnte man am Horizont zwei riesige, hell angestrahlte moderne Gebäude ausmachen, von denen eines die Form eines Bleistifts und das andere die eines Radiergummis hatte. Handelte es sich dabei um das unter dem Namen Lyon La Part-Dieu bekannte Viertel? In jedem Fall war es ein etwas beunruhigendes Spektakel. Es kam ihm vor, als schwebten leuchtende Geister zwischen den Gebäuden – ein wenig wie Nordlichter, doch ihre Farben waren unangenehm, blaurot und grünlich, sie wanden sich wie Grabtücher, wie unheilvolle Gottheiten, die gekommen waren, um die Seele seines Vaters zu holen, dachte Paul […]“

Michel Houellebecq aus: “Vernichten”

Am Ende bleibt nicht mehr viel als der Tod. Über den Tod zu schreiben, heißt immer einen Nerv zu treffen, und so flüchtet sich „Vernichten“ in die narrativen Gefilde des Sterbens und der Moribunden. Die Dreieinigkeit zerfällt ob der kreatürlichen Gebrechlichkeit. Der Organismus trudelt aus. Das erzählerische Werk nähert sich seinem eigenen und eingestandenen Ende. Friedrich Nietzsche meinte einst in „Die fröhliche Wissenschaft“ über Immanuel Kant:

„Kants Witz. – Kant wollte auf eine »alle Welt« vor den Kopf stoßende Art beweisen, daß »alle Welt« recht habe – das war der heimliche Witz dieser Seele. Er schrieb gegen die Gelehrten zugunsten des Volks-Vorurteils, aber für Gelehrte und nicht für das Volk.“

Friedrich Nietzsche aus: “Die fröhliche Wissenschaft”, 193

Dieser Satz lässt sich auf Michel Houellebecq übertragen, nur nicht auf Erkenntnistheorie und Ethik, sondern auf Klatsch und Tratsch, auf die Regenbogenpresse und Boulevardmagazine bezogen. Sein Populismus endet notgedrungen in Selbstdestruktion und Regression. Die Kraft und die Puste geht dem überlangen und überladenen Roman von Seite Eins an aus. Die Traumsequenzen unterlaufen jede surrealistische Kraft. Die Handlungsknoten bleiben unaufgelöst. Die Symbolik durchschaubar. Die Einfallslosigkeit dümpelt traurig von Schlagwort zu Schlagwort weiter. Worte um Worte werden wie ein Netz ausgeworfen, kommen leer und trostlos zurück, transportieren lediglich Traurigkeit, Ödnis, eine gebrochene Form des Erschöpften und Vergeblichen mit sich. Paul Raison entpuppt sich als humorloser Dependant Emile Ciorans, der 1963 über sich selbst schrieb:

„Meine alte Zwangsvorstellung: mit allen zu brechen, mich in eine Höhle zurückzuziehen … Ah! Wenn ich nicht die Kälte fürchtete, ich weiß, ich hätte den Mut alles umzuwerfen … Meine Schwächlichkeit macht mich schlaff und verpflichtet mich zu allem Zugeständnissen.“

Emile M. Cioran aus: “Notizen 1957-1972”

Kein Wunder, dass am Ende nur Dunkelheit herrscht und die körperliche Nähe nur noch dazu dient, das Ideal der Kantischen Idee der Ehe zu verwirklichen:

„Hündchenstellung und Missionarsstellung waren zwar nicht denkbar und würden es wohl auch in Zukunft nicht sein, doch die Rückkehr in die Seitenlage sorgte für genügend Glücksmomente, nach dem Orgasmus schlief er ein, hielt sie aber weiter in den Armen, er schlief vielleicht eine oder zwei Stunden, dann wachte er auf, bekam wieder einen Steifen und drang sofort in sie ein, um danach erneut einzuschlafen, und nach einer oder zwei Stunden begann der Kreislauf von Neuem, sie war fast durchgehend feucht. Das war eine ideale und perfekte Lebensform, die wenig finanzielle Mittel erforderte.“

Michel Houellebecq aus: “Vernichten”

Michel Houellebecq versäumt seinen eigenen Roman, gibt ihm keine Richtung und lässt das Werk als begonnenes zurück, bruchstückhaft, ein Trümmerhaufen, ungeliebt, verwahrlost, nicht fertig gesponnen oder durchgeformt. Es wurde herunter geschrieben, wie ein langer Abschiedsbrief zu einem kurzen Ende. Ihm fehlt das Geheimnisvolle, die Zwischentöne, die Einsamkeit in der Bedeutungssuche einer poetisch-erfassten Unmittelbarkeit. Bei ihm liegt alles bar, nackt und sinnlos nebeneinander, wie Paul und Prudence, als wären sie nichts als ein Haufen Atome oder anderer Elementarteilchen. Schmerz, Trauer, Verbindlichkeit sucht man vergebens. Selbst die Hilflosigkeit eines Kranken, in einem Krankenhaus an ein Krankenbett gefesselt, bleibt außen vor, vergleicht man „Vernichten“ mit Claude Simons letztem veröffentlichten Roman „Die Trambahn“ aus dem Jahre 2002.

„[…] eine Szene, die ich in meinem halbbewussten Zustand nur dunkel registrierte, mich allerdings fragend, ob das Geflüster, von dem kein vernehmbares Wort zu mir drang, ein Ausdruck der strengen Kindespflicht war […] oder einer gewissen Ängstlichkeit (oder Furcht), wie sie die verstohlenen Blicke verrieten, die der eine oder andere auf die komplizierte Apparatur mit ihren vielen Schläuchen warf, an die ich angeschlossen war, wonach die Besucher ihn [den Zimmernachbarn] schließlich verließen, ohne ihn zu umarmen (außer der Frau), so etwas wie ein zaghaftes Aufwiedersehen in meine Richtung stammelnd, bevor sie zur Tür eilten (oder vielmehr flohen), worauf wieder Stille eintrat, durchbrochen nur vom Kommen und Gehen der Krankenschwestern, die die Thermometer und die Medikamente für die hereinbrechende Nacht verteilten, während das Tageslicht nach und nach einfach grauer wurde und das Fenster zum Schluss völlig schwarz war.“

Claude Simon aus: “Die Trambahn”

Wo Claude Simon, ans Krankenbett gefesselt, seine Erinnerungswelt durchwandert, die Freude am Leben zu sein besingt, wo er sich nicht an seiner Umgebung sattsehen kann und immer wieder neue Details aus Kindheit, Jugend, und seiner Erwachsenenzeit findet, bleibt bei Houellebecq nur das Verstecken, das Erblinden, Weghören und Verschwinden.

„Die Welt würde weiterexistieren, die Menschen würden sich paaren, Begierden haben, Ziele verfolgen und Träume hegen; doch all das würde ohne ihn geschehen. Er würde eine schwache Spur im Gedächtnis der Menschen hinterlassen; und dann würde auch diese Spur verschwinden.“

Michel Houellebecq aus: “Vernichten”

Es überkommt einen das Gefühl, dass Michel Houellebecq einfach nicht mehr viel zu sagen und zu berichten wusste und dass es seine schriftstellerischen Fähigkeiten scheinbar überforderte, dem Schweigen adäquaten Ausdruck zu verleihen. So wurde aus dem Erstlingsroman „Ausweitung der Kampfzone“ ein allzu weites Feld, wo sich letztlich jeder aus dem Weg geht, um sich in Einsamkeit selbst zu „Vernichten“.

12 Antworten auf „Michel Houellebecq: “Vernichten”“

  1. Danke für diese Rezension. Ich diesen Houellebequ nicht gelsen und werde es wohl auch nicht tun, aber deine Rezension war sehr lesenswert. Er ist und bleibt der alte weiße Mann, der klagt und grantelt so dass einem das Lesen vergeht. Ich kann mit diesem Autoren nichts anfangen.

    1. Alexander Carmele – Ich lese gern, reise viel, laufe Langstrecken, studiere, lerne und bin wissbegierig und interessiert an neuen Erfahrungswelten. Studiert, am Arbeiten, Hobbydenker, Freizeitsportler, offen für moderne Unterhaltung aller Art. Germanistik, Physiker, und blogge herum.
      alexander.carmele sagt:

      Meines Erachtens ist dieses Buch ein Epitaph auf eine misslungene Großschriftstellerkarriere. Er wollte ja stets mehr als ein “unterhaltsamer” Provokateur sein. Es ist beinahe gruselig zu lesen, wie ihm langsam, aber sicher alles entgleitet, und er dann tatsächlich am Ende die Waffen streckt, regrediert und wie Pier Pablo Pasolini und seine “120 Tage von Sodom” implizit sagt, das wird hier nichts mehr, ich bin zu Ende, eine Schubert Winterreise der ganz besonders depressiven Note. Es stakt mir noch in den Knochen. Viele Grüße.

  2. Epitaph ist gut. Müsste es erst Mal googlen. Ja es macht den Anschein als sei die Seele des Autors bereits tot. Und dadurch bekommt das Geschriebene irgendwie nichts lebendiges. Alles wirkt abgestanden, Leichen lass verwelkt so ging es mit Unterwerfung. Wie gesagt das neue habe ich nicht gelesen und werde es auch nicht tun.

  3. Himmel, diese Autokorrektur macht mich wahnsinnig. Leichenblass und Musste es erst Mal nachgoogeln. Weisst du woran mich Houellebequ erinnert? Ich war Mal in einem Prapkurs ist schon Jahrzehnte her

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