Katerina Poladjan: „Goldstrand“

Goldstrand von Katerina Poladjan. SWR Bestenliste 2025.

Goldstrand bearbeitet, wie schon Zukunftsmusik zuvor, das abrupte Ende einer Welt. Findet Zukunftsmusik in der Sowjetunion der 1980er Jahre statt, kurz vor der Ära Michail Gorbatschows, so siedelt Poladjan Goldstrand in Italien, im Rom der 2020er an. Ein Filmregisseur namens Elia Fontana, sechzig Jahre alt, unterzieht sich einer Therapie, die ihn aus einer Apathie und Ambivalenz loslösen soll, in die er kontinuierlich mehr hineingeraten ist. Poladjan verdichtet in dieser Figur den Ost-West-Konflikt, indem er Elia als Sohn einer kurzen Affäre zwischen einer italienischen Kommunistin und einem bulgarischen Architekten in den 1960ern hervorgehen lässt. Zerrieben zwischen diesen Polen sucht Elia ein neues Gleichgewicht:

Nein. Was ist bloß los mit ihm? Warum hat er keine Ideen mehr? Es wird mit einem Krieg beginnen. Nein. Es wird mit einer Kröte beginnen. Eine Kröte, die auf dem Weg hockt und sich nicht bewegt. So wie die warzigen Erdkröten in seinem Garten, die bei Berührungen mit der Fußspitze erstarren und sich nicht vom Fleck rühren.
Katerina Poladjan aus: „Goldstrand“

Inhalt/Plot:

Thematisch bleibt Goldstrand der Nacherzählung einer Familiengeschichte verpflichtet. In Erinnerungen und wiedergegebenen Dialogen durchforscht Elia mit seiner Therapeutin und nach den Sitzungen während Spaziergängen durch Rom, allein mit sich und seinen Gedanken konfrontiert, die Lebensstadien seiner Existenz. Nach und nach geht er die Untiefen, Widersprüche und Sehnsüchte, die Fehler und Unterlassungen, die zweifelhaften Entscheidungen und offenkundigen Verfehlungen seit seiner Geburt durch, von denen das Verpassen der Kindheit seiner Tochter Vera einer der herausragendsten ist:

Wenn ich jetzt die Augen schließe und versuche, mir die kleine Vera ins Gedächtnis zu rufen, gelingt es mir nicht. Was ich vor meinem inneren Auge sehe, ist ein beliebiges Kind, die vagen Umrisse eines Kindes. Sie könnten einwenden, dass seither mehr als dreißig Jahre vergangen sind, dass es normal ist, wenn weit zurückliegende Umstände und Ereignisse einem vorkommen, als entstammten sie einem anderen Leben. Aber was habe ich dreißig Jahre lang gemacht? Wer bin ich denn gewesen?
Stille.
Es gibt keine Lösung, weil es kein Problem gibt.
Ist das von Ihnen, Dottoressa?
Nein, von Marcel Duchamp.

Goldstrand verbleibt in einer sentimentalen, nachdenklichen, ja fast melancholischen Stimmung des alternden, sich der Leere seines Daseins bewusst werdenden Filmregisseurs Elia, der Gründe für diese Unentschlossenheit, Zaghaftigkeit und Antriebslosigkeit sucht und sie teilweise in dem verschollenen Vater Felix zu finden hofft. Mit jenem hat seine Mutter Francesca eine wilde Nacht nahe Warna, in Bulgarien, am Goldstrand verbracht, danach aber nie wieder etwas von ihm gehört hat, bis auf ein Paket, das ihr nach dessen Tod zugesandt worden ist: ein Nähkästchen, eine Holzente, eine kleine Dose mit vier Milchzähnen und, nebst Zeitschriften und anderem, ein blaues Seidenband eines Sommerhutes. Diese Gegenstände flößen ihm Nostalgie ein. Er mag sich nicht von ihnen lösen, vermag es aber ebenfalls nicht, ihrem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Seine Mutter Francesca, die sich lebenslustig und übersprudelnd, stets konfliktbereit gibt, will ihm nicht helfen. Sie sieht nach vorn, nie zurück:

Ausgerechnet Bulgarien, sagt Francesca. Lass mich raten: Es geht an den Goldstrand. Wie alt bist du, Eli? Nimm dein Alter plus neun Monate – so lange ist es her, dass ich deinen Vater getroffen habe. Du wirst ihn dort nicht mehr finden.
Und was ist mit dem Nähkästchen, Mamma, mit der Holzente, der kleinen goldenen Dose mit vier Milchzähnen, den Zeitschriften und Zeichnungen – was ist mit diesem Karton voller Gegenstände?
Es ist doch allein deine Vermutung, Eli, dass dein Vater vor seinem Tod verfügt haben könnte, dass mir diese Dinge geschickt werden sollten. Wieso sollte er mir Milchzähne und eine Holzente hinterlassen? Warum kannst du es nicht gut sein lassen? Warum kann er es nicht gut sein lassen, Dottoressa?

Im Stoffbereich Generationen eingebettet, strebt Elia in Goldstrand nach Kosmischer Selbstüberschreitung, hadert aber oft mit sich und seinen Entscheidungen, mit dem Für und Wider zwischen den politischen Polen, die seine Familie in Mitleidenschaft ziehen und trennen, seine Mussolini begeisterten Großeltern, die für ihn sorgen, von seiner kommunistisch wilden Mutter und dem überzeugten sozialistische Architekt Felix, seinem Vater, die beide während seiner Kindheit mehr durch Abwesenheit glänzen, denn ihm zu helfen, sich eine eigene Orientierung zu verschaffen. Diese erhofft er sich nun bei der Therapeutin Malatesta, die denselben Namen wie ein bekannter italienischer Anarchist führt, zu erarbeiten, als Triangulierung zwischen verstockter Tradition, Gewaltbereitschaft und Glaubenskriegen, also mit einer, so die Hoffnung, eher liberal-hedonistischen Gesinnung zu etablieren.

Vollständige Inhaltsangabe mit Spoilern hier.

Stil/Sprache/Form:

Wie schon in Zukunftsmusik besitzt die Sprache von Poladjan auch in Goldstrand etwas Schwebendes, Gleitendes, Losgelöstes. Sie will den Dingen nicht mit allzu scharfen Begriffen auf den Pelz rücken. Sie löst Bilder eher auf, spielt mit unscharfen Grenzen und Überblendungen, lässt Lücken, um den Figuren Freiräume zur Entfaltung zu geben. Hierdurch wirken die stark kontrastierenden politischen Uneinigkeiten weniger bedrohlich. Sie lösen sich in einem lichtdurchfluteten Weltenraum auf, wie schon das Cover des Buches anzeigt. Das harte Schwarz-Weiß wird von einem goldgrünem Hintergrund gemäßigt und belässt die Zweisamkeit, zwei Punkte am Strand, in friedlicher Nähe. Francesca und Felix suchen keine besitzergreifende Liebe. Sie haben den Moment der Begegnung bejaht:

Wenn Sie wollen, warf der Mond einen silbernen Streifen aufs Wasser, wenn Ihnen das zu viel ist, war die Nacht mondlos, und es ging ein leichter Wind. Francesca sang leise, aber sie konnte nicht singen, und die Töne, die sie hervorbrachte, waren vage und schräg. Sie hörte Schritte im Sand und fuhr herum. Was ist das für ein Lied?, fragte Felix. Es ist Jazz, behauptete Francesca, Jazz, wie man ihn jetzt in Rom höre. Sie sei ganz besessen von dieser Musik. Felix verstand nur das Wort Jazz und sagte: Ich bewundere Ihren Mut zu singen, obwohl Ihre Stimme dazu offenbar gänzlich ungeeignet ist. Francesca freute sich über das Kompliment, denn nichts anderes konnten seine freundlich klingenden Worte bedeuten.

Hier wird Poladjans Poetologie in Goldstrand deutlich. Francesca und Felix sprechen nicht dieselbe Sprache. Sie teilen dasselbe Begehren nach Nähe und Freundlichkeit, geben sich die Hände, achten nicht auf die Wörter, sondern überlassen sich der Situation, ohne einen Gedanken an die Zukunft zu verschwenden. Goldstrand als Text kodiert den Urlaub, das Meer, die körperliche Nähe als das Verbindende, das es im Osten wie im Westen gibt. Hierfür vereint sie die Atmosphäre des bulgarischen Slatni pjasazi nahe Warna mit dem italienischen Ostia nahe Roms, an dem sich Elia mit seiner Tochter und seiner Lebensgefährtin Jenny oft am Wochenende erholen:

Jenny liebte einen Strand, zu dem wir manches Wochenende eine Autostunde nach Süden fuhren, um den ganzen Tag am Meer zu verbringen. Wir fuhren über die Schnellstraße, die mit ihren Tunneln die Bergkette durchlöchert, rasten die Küste entlang und hörten am liebsten Musik einer schwedischen Punkband. […] Ich war nicht wie mein Großvater geworden, ich lag im Sand, Jenny neben mir auf dem Bauch, und wenn die Sonne zu sehr brannte, deckte ich sie mit meinem Hemd zu, das sie wieder abschüttelte. Sie las ununterbrochen, und ab und zu las sie mir eine Passage vor. Hör zu, sagte sie, ist das nicht wunderbar? Vera spielte im Sand oder saß im Wasser, was Kinder eben am Strand tun.

Die Situation verliert ihr Konfliktpotential am Strand, in der Sonne, am Meer. Das Meer umgibt alles und jeden, und so verbindet der Wind und das Salz auf der Haut die Menschen. Poladjan fängt hier die Stimmung ein, die Polaritäten ineinander übergehen lässt, das Gemeinsame sucht, statt Unterschiede zu betonen, indem sie bspw. die alles verbindende Popmusik auch noch an anderen Stellen zitiert. Das, was aber alle Figuren im Roman, jenseits von Popmusik, Strandurlaub und Kinofilmen verbindet, scheint ein kosmisches Streben nach Gleichgewicht und Versöhnung zu sein – und hier kommt der Name und die Tochter von Jenny und Elia, Vera, ins Spiel.

Kommunikativ-literarisches Resümee:

Goldstrand beginnt mit einer tragischen Szene. Eine Frau stürzt sich bei der Überfahrt von Odessa nach Konstantinopel ins Wasser. Es erweist sich, dass die Szene aus einem Film von Elia stammt, in welchem er das Verschwinden seiner Tante Vera verarbeitet, die sich auf der Flucht vor dem im Entstehen begriffenen Stalinismus in Russland 1922 in den Tod gestürzt hat. Die Suche nach ihr bleibt ergebnislos. Es verbleiben nur wenige Habseligkeiten von ihr im Besitz der Familie, unter anderem das blaue Hutband, das Felix Francesca geschickt hat, nachdem sie einen Sohn gezeugt haben, dessen Tochter wieder den Namen Vera tragen wird. Vera, 1989 geboren, exakt vierzig Jahre nach dem offiziellen Beginn des Kalten Krieges zwischen West und Ost, verweist als Name im Slawischen auf den Glauben wie auch auf die Wahrheit im Lateinischen. Glaube und Wahrheit ergeben die Hoffnung und das Vertrauen auf das Übersinnliche, dem sich Elia überantwortet und nach vierzig Therapiesitzungen, die den Konflikt durchschreiten, Mut verleiht, wieder mit seiner Familie in den Kontakt zu treten. 

Mit Francesca durchlebte [mein Vater] in wenigen Stunden alles, was er zu durchleben vermochte. Beide wussten, dass alles, was folgen würde, nur ein Abglanz dieses Ereignisses sein konnte. Er aber wollte das Licht, kein Dämmerlicht, die pralle Sonne. Ich kann das gut verstehen. Ich glaube an das Göttliche.
Seit wann, Eli?
Schon immer.

Das Sinnliche und Göttliche finden in Goldstrand zusammen, der Glaube an diese verbindenden Momente. Poladjans Roman kommuniziert hierdurch antithetisch mit Alberto Moravias Roman Die Verachtung, auf den sie eigenartigerweise in ihrem ansonsten mit Anspielungen reichen Text nicht anspielt. Der Rahmen und die Atmosphären gleichen. Beide spielen in Italien, beide haben einen Filmregisseur zu einer Hauptfigur, in beiden geht es um eine in die Brüche gehende Ehe und beide Romane spielen eindeutig mit dem Odysseus-Mythos. Aus Goldstrand wird Wagners Rheingold, und die Problematik zwischen gesicherter bürgerlicher Existenz und inspirierendem Leben findet seine Darstellung in der Konstellation Riccardo und Molteni bei Moravia, mit Omero und seiner Tochter Francesca bei Poladjan.

Die Sehnsucht nach Emilia zog mich zu allen jenen Stätten, an denen ich sie zum letztenmal gesehen hatte. Eines Tages suchte ich den Strand unterhalb der Villa auf, wo ich sie nackt angetroffen hatte und der Täuschung erlegen war, sie geküßt zu haben. Der Strand war jetzt verlassen. Als ich zwischen den Felsbrocken hervortrat und den Blick auf die heitere blaue Meeresfläche richtete, mußte ich wieder an die Odyssee denken, an Odysseus und Penelope, und ich sagte mir, daß Emilia nun in den gleichen unendlichen Meeresweiten wohnte wie Odysseus und Penelope, für ewig in die Gestalt gebannt, die sie im Leben verkörpert hatte. Es hing von mir und nicht von einem Traum oder von einer Halluzination ab, sie wiederzufinden und mit ihr in abgeklärter Ruhe das irdische Zwiegespräch fortzusetzen.
Alberto Moravia aus: „Die Verachtung“

Poladjans Goldstrand verhandelt kein Ehedrama, dennoch bleiben die Motive fast identisch. In ihrem Roman verschwindet die Schwester, die Tante, deren Elia gedenkt. Er spürt ihrer Existenz nach und versucht auf diese Weise, die gefühlten Widersprüche zu glätten, eine innere Disparatheit zu überkommen, um wieder am Leben teilzunehmen. Zu diesem Zweck imaginiert er eine Seereise, gleich Odysseus, von Italien ins Schwarze Meer, um seine Tante dort wieder zu treffen, die Tante, die auch seine Tochter symbolisiert, mit der er weitestgehend den Kontakt vernachlässigt hat. In dieser Phantasmagorie findet er das erste Anzeichen von Frieden:

Ich erreiche den verlassenen Vergnügungspark. Als ich zum Kinderkarussell komme, will ich eine Fahrt machen […] die Lichter flammen auf, und alles dreht sich. Im Raumschiff auf der anderen Seite sitzt Jenny und ist so herausgeputzt, dass ich sie fast nicht erkenne. Früher trug sie ihr Haar glatt und offen, jetzt hat sie eine Turmfrisur und zwei wippende Korkenzieherlocken, die ihr Gesicht rahmen. Sie jauchzt vor Freude, als ihr Raumschiff auf- und niederfährt. In der Kutsche fährst du, Mamma, du bist ganz jung und trägst ein Rokokokleid, strahlst und wedelst mit einem Fächer, um den Fahrtwind zu verstärken. [Die Großeltern] Omero und Giulia reiten gemeinsam auf einem Dinosaurier, und Vera dreht ihre Runden auf einem Elefanten und winkt mir zu.

 Poladjans Goldstrand wendet Moravias Die Verachtung ins Positive. Bei ihr wandelt sich die Sentimentalität ins Kreative um. Elia wagt sich ins Ungewisse. Er springt ins kalte Wasser und lässt sich, nachdem er die Vergangenheit durchgearbeitet hat, von der Zukunft überraschen, im wohlfeilen Sinne, dass im Vergnügen und der Hoffnung, in der Sinnlichkeit und dem Vertrauen die Differenzen aufgelöst werden könnten.

tl;dr … eine Kurzversion der Lesebesprechung gibt es hier.

+ poetisch-allegorische Aufarbeitung des Ost-West-Konflikts
+ Aufnahme, Verarbeitung von Homers Odyssee
+ leicht-schwebend, verrätselt, mit utopisch-fiktiven Momenten
– viel zu kurz, kaum Raum für Charakterentwicklung
– narrative Tuchfühlung, die ins Symbolische sich flüchtet

Nächste Woche am 25. November 2025 auf Kommunikatives Lesen:
das neue Buch von Ferdinand von Schirach Der stille Freund.

Andere aktuelle Kurzrezensionen befinden sich hier

4 Antworten auf „Katerina Poladjan: „Goldstrand““

  1. Hach, jetzt ist mir wohlig warm. Ich mochte das Buch sooo gern. Finde mein Erlebnis sehr in deiner Rezension wieder. Sie liest sich sogar leicht musikalisch, wie Poladjan selber schreibt.

    Ein Gedanke zur Kürze des Buches, die für dich ja meist (wie auch hier)ein Kritikpunkt darstellt:
    Ich finde, dass sie durch diesen besonderen Stil, das Schweben, der Bilder, Stimmungen und die Empathie die sie ihren Figuren entgegen bringt, unglaublich viel Weite erzeugt. Und das meine ich paradox narrativ. Sie spannt den Raum auf. So wie Sublimation zur Temporalisierung dient, dient ihr Schreiben ehr einer Landschaft, deren Klänge das Feld immer weiter dem Horizont entgegen treiben. Für mich erzählt sie damit die Geschichte auf einer imaginären, resonanten Ebene weiter, ohne tatsächlich zu erzählen. Gerade nach Goldstrand, hatte ich das Gefühl ein 500 Seiten Buch gelesen zu haben.
    Hmhhh, leider klingt das immer so furchtbar schnell esoterisch, wenn ich solche Effekte von Büchern versuche zu beschreiben.

    1. Alexander Carmele – Ich lese gern, reise viel, laufe Langstrecken, studiere, lerne und bin wissbegierig und interessiert an neuen Erfahrungswelten. Studiert, am Arbeiten, Hobbydenker, Freizeitsportler, offen für moderne Unterhaltung aller Art. Germanistik, Physiker, und blogge herum.
      Alexander Carmele sagt:

      Nein, ich denke, esoterisch passt zu Poladjan ganz gut. Sie hat etwas sehr Friedliches, Innerlich-Leuchtendes, und da passt das Spirituelle, das Zeitenverweben, das Zeiten-Befrieden. Selbstredend öffnet sie viele Imaginationsräume, was mich nur stört, ist, dass sie ihre Figuren nur kurz beleuchtet, zaghaft. Die Kürze selbst macht es fast eher zu einem Gedicht – und da passt das, was du sagst, ja wunderbar. Es ist ein aus den Fugen geratenes Gedicht. Es gefällt mir auch gut.

      1. Nee als spirituell möchte ich Poladjan nicht verstanden wissen. Dann scheinen wir sie verschieden gelagert zu lesen 😅. Mein Fokus hatte den Raum (tolpologisch) im Blick, weniger die Zeit.

        „Aus den Fugen geratenes Gedicht“? Ja, das gefällt mir.

      2. Ok, jetzt schreibe ich zur Ergänzung noch etwas, wenn ich schon meinen Vertipper – „topologisch“ war gemeint – korrigieren muss.
        Ich komme auf den Raum und die Topologie durch Oswald Egger. Eigentlich nur durch die Zitate, die ich von dir dazu habe. Aber, mir scheint das ein Ansatz zu sein, aus dem ich viel in meiner literarischen Haltung wiedererkenne. Und tatsächlich ist Raumstruktur, bei mir völlig entkoppelt von Zeit, da ich sie als relationales Gefüge betrachte. Also Geflechte, die in ihrer Beziehung zueinander Raum aufspannen. Und das ist dann ehr über Klang (zb. eine Figur erzeugt eine gewisse Atmosphäre, wie sie denkt, wie sie erzählt wird, wie sie in Beziehung zu anderen gesetzt wird) Innen/Außen, Nähe/Distanz…
        Vielleicht erklärt das, warum ich deshalb den Begriff des spirituellen, esoterischen in Bezug auf mein räumliches Lesen mit Widerstand behandle.

Kommentar verfassenAntwort abbrechen

Entdecke mehr von Kommunikatives Lesen

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen

Die mobile Version verlassen
%%footer%%