Die Großstadt als Ort der seltsamen Begegnungen eignet sich wie kaum eine andere Szenerie für Romane, insbesondere solche die diskursiv den Zeitgeist mit seinen eigenen Schlagworten in Bewegung zu bringen versuchen. Durch Literatur erhalten diese Großstädte eigenst für sie imaginierte Gestalten, die durch ihre Straßen flanieren, so bspw. im Falle von Berlin Jakob Fabian aus Erich Kästners gleichnamigem Roman, Franz Biberkopf aus Alfred Döblins Berlin Alexanderplatz oder Edgar Wibeau aus Ulrich Plenzdorfs Die neuen Leiden des jungen W.. Figuren neueren Datums lassen sich ebenfalls leicht finden wie Herzogin Doktor Ludovica Domenica Waltrude Malabene von Bessarabien und Aragonien aus Ulrike Sterblichs Drifter oder Sophonisbe aus Iris Hanikas Echos Kammern. Nell Zink legt nun mit Sister Europe einen eigenen Berlinroman vor, der vordergründig einen kosmopolitisch-kulturellen melting pot zelebriert und Vorurteile bedient, um sie desto gründlicher im Verlauf zu diffusionieren:
«Wir sind jetzt alle auf der Nonnenschule, Mann», sagte Toto. «Das ist das neue Mittelalter. Homo sapiens gehört nicht mehr zu den Tieren. Wir haben eine höhere Daseinsstufe erreicht.»
«Ich hätte eine Deutsche heiraten sollen. Die YouTube-Kanäle, wo sie ihre Ideen herhat, sind alle auf Englisch. Ihr Teletherapeut spricht Englisch. Der hockt in Delaware. Und Harriet sagt: ‹Mach doch, schneid deinen Penis ab, wen interessiert’s, dann verlier ich einen Sohn, aber ich gewinne eine Tochter.› Für sie ist das wie der Umbau eines Gebäudes – als würden wir den Kirchturm abreißen, und schon ist es ein Gemeindezentrum.
Nell Zink aus: „Sister Europe“
Inhalt/Plot:
Im Zentrum des Geschehens steht Nicole, fünfzehn Jahre alt, die ihr Frau-Sein auf dem Strich an der Kurfürstenstraße unter Beweis zu stellen versucht mit dem Erfolg, dass sie von Zuhältern und Prostituierten verjagt und von einem Zivilpolizisten beschattet wird, der eigennütziger Weise darauf hofft, etwaige Freier von Nicole wegen Kindesmissbrauchs auf frischer Tat zu ertappen. Auf der Flucht vor dem gewaltbereiten Rotlichtmilieu trifft Nicole zufällig den mittsechzigjährigen Toto, den Ex-Freund ihrer Mutter Harriet, der sich auf dem Weg zu einer Literaturpreisverleihung befindet, zu der ihn Demian, Nicoles Vater, eingeladen hat. Toto steht nun als möglicher Freier und Täter im Visier des etwas schmierigen und bestechlichen Zivilpolizisten Klaus, der hinter den beiden herschleicht und so auch Teil der Literaturpreiszeremonie wird und sie mit seiner Erscheinung konterkariert:
Die Lobby war leer, bis auf eine Person: Klaus, der in einem Polstersessel an einem niedrigen Tisch saß und den Raum über sein Telefon hinweg im Auge behielt. Weil sein Nacken steif geworden war, drehte er jedes Mal den gesamten Körper, als würde er im Sitzen voguen. Bei seinem Anblick ging Toto direkt zum Conciergetresen. Er fand Demians These, der Mann sei ein Polizist, wenig plausibel – er hielt ihn für einen schmierigen Freier von der Kurfürstenstraße –, aber selbst wenn es doch ein Zivilbulle und das Bier eine alkoholfreie Attrappe war, hatte er, Totos Auffassung nach, kein Recht, ihnen einfach so nachzuspionieren.
Das Trio, Nicole, Demian und Toto, wird komplettiert von einem arabischen Prinzen namens Radi, der knapp zwanzig Jahre alt wohlbehütet in der Schweiz lebt, und seine Großmutter, die den Literaturpreis ins Leben gerufen hat, bei der Preisverleihung vertritt, sowie von Avianca, vierundzwanzig, Frührentnerin, die in Berlin couchsurft und mit Toto per Tinder angebandelt hat, und schließlich Livia, etwa Mitte vierzig, Nazi-Nachfahrin, eine gute Freundin von ihm, die ihm zuliebe der Zeremonie beiwohnt, um die Anzahl der Gäste auf ein erträgliches Maß zu erhöhen. Sister Europe bedient sich offenkundig des Stoffbereichs Öffentliches Miteinander und dynamisiert ihn mit Verhängnisvolles Durcheinander, indem Zinks Roman Öffentliches mit Privatem kreuzt, die Preisverleihung also lediglich zum Anlass nimmt, divergente Persönlichkeiten aus unterschiedlichsten Hintergründen aufeinanderprallen zu lassen:
«Die Nazis –», setzte [Prinz] Radi an. Er wollte etwas Abfälliges sagen, verzichtete dann aber darauf und schrieb den Abend endgültig als eine auf fast teuflische Weise aus dem Ruder gelaufene Sache ab. Er stieg über das Gartentor hinweg. Avianca öffnete es, damit Nicole hindurchschwanken konnte. Sie gingen über den schmalen Pfad durch merkwürdige Lichteffekte hindurch, die sich durch die Lage des Hauses inmitten großer Apartmentkomplexe ergaben. Nutzlose Nachtlichter auf unbenutzten Balkonen warfen einen verwirrenden Schein auf bläulich-schwarze Fichten und die schillernd glänzenden, kohlenschwarzen Äste nasser, nackter, frierender Linden. Weißlicher Dunst aus fast unsichtbarem Regen malte Lichtkreise um jede der beleuchteten Klingeltafeln.
Kaum ein Thema, das nicht aufgegriffen, durchgenudelt und durch den Äther des geschwätzigen Wortes gezogen wird (Klimakrise, Nazideutschland, Palästina, Wohnraummangel, Gentrifizierung, Transsexualität, Migration, Kapitalismuskritik, Erbproblematik), jedoch in einer solchen Dichte, Überlagerung und Durchkreuzung, dass das ästhetische Mittel der Vermittlung und Nivellierung alsbald in den Vordergrund zu treten beginnt: der Diskurs bekommt etwas von Standpunkten unabhängig Verbindendes, alle tragen etwas bei, alle haben eine Meinung, alle reden irgendetwas und so fühlen sich auch alle irgendwann wohl, wodurch Sister Europe zu einem Musterbeispiel für diskursiv-argumentative, ja streitbare Öffentlichkeit und semantische Deeskalation gerät:
Nicole erkannte sich in Livia wieder – müde, glamourös, eindrucksvoll. Miss Flake fühlte sich zu Toto hingezogen, der ihr wie eine ältere, männliche Version ihrer selbst vorkam, wie er durch das Haus stapfte und sich in etwas hineinsteigerte. Radi spürte, wie aus der Mitte seines Herzens ein Pfeil der erhofften Freundschaft auf Demian zusteuerte. Die Ruhe, die Demian durch die Fensterscheibe ausstrahlte, seine intelligenten Augen, sein Abwägen und Neuabwägen von Argumenten mit geneigtem Kopf: Das war der Look, den Radi anstrebte. Den eines weisen und wirkungslosen Gottes.
Nell Zinks Sister Europe wartet also mit unerwarteten literarischen Effekten auf, die so am Anfang des Textes kaum zu erwarten sind, jedoch im Zuge der Gespräche, der Wanderungen rundum und durch den Tiergarten an Konturen gewinnen, bis sie den Text flächenartig, als Patchwork-Design entblößen, in welchem alles und jeder irgendwie (hier wird nicht mehr spezifiziert) seinen Platz findet und Walter Benjamins Ton aus seinem Essay Tiergarten nicht nur parodiert, sondern auch stellenweise weiterführt:
Sich in einer Stadt nicht zurechtfinden heißt nicht viel. In einer Stadt sich aber zu verirren, wie man in einem Walde sich verirrt, braucht Schulung. Da müssen Straßennamen zu dem Irrenden so sprechen wie das Knacken trockner Reiser und kleine Straßen im Stadtinnern ihm die Tageszeiten so deutlich wie eine Bergmulde widerspiegeln. […] Und so war dieser Park, der wie kein anderer den Kindern offen scheint, auch sonst für mich mit Schwierigem, Undurchführbarem verstellt. Wie selten unterschied ich die Fische im Goldfischteich. Wie viel versprach die Hofjägerallee mit ihrem Namen und wie wenig hielt sie. Wie oft suchte ich das Gebüsch umsonst, in dem mit roten, weißen, blauen Türmchen ein Kiosk im Stil der Ankersteinbaukästen stand.
Walter Benjamin aus: „Berliner Kindheit um Neunzehnhundert“
Spoilerbehaftete Deutungen und ausführliche Inhaltsangaben finden sich hier.
Stil/Sprache/Form:
Es gibt wenige Gegenwartsliteraturen, die versuchen, sich sprachlich, thematisch auf der Höhe ihrer Zeit zu bewegen. Nell Zink in Sister Europe und Joshua Groß in Prana Extrem streben dies ohne Zweifel an. Sie zeichnen jedenfalls die Diskurse sehr präzise und hautnah nach, verschmelzen den Twitter-Tiktok-Rhythmus mit Narrativen und Ideologemen, ohne den distanzierten, etwas schmissigen-nebensächlichen Witz zu verfehlen, der ihren Texten ein kommentarlastiges Feuer verleiht und ihnen teilweise souverän mit Tabuthemen zu jonglieren erlaubt, dass präsupponierte Pädagogik unterbleibt. Selbstkommentar, Selbstprogrammierung und Selbstreferenz schreiben sie groß. Ihre Texte beobachten sich selbst:
Toto befand sich in einer Art Hassliebe zu Schwulen, denen er unterstellte, es sich zu leicht zu machen. Männer waren einfach solche kleinen Schlampen, fand er, von allem sofort aufgegeilt. Dabei fand er ein so frisches, gut gelauntes Mädchen wie Avianca, die allem Anschein nach leichte Beute war, weniger attraktiv als die unerreichbare (für ihn), zutiefst liebenswürdige (für ihn), überaus heiratswürdige (für offenbar nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Milliardäre) Livia. Seine selbstbetrügerische Eifersucht, so ambig wie sonst alles Verdrängte, vermittelte sich nach außen hin als Unfähigkeit, Radi aufzugeben.
Die Figuren rotieren alle herum. Sie delegitimieren und ironisieren sich fortlaufend selbst, bis zu einem Grad der Selbsterkenntnis, der nicht einmal der letzten schmerzhaften Konsequenz aus dem Wege zu gehen versucht. Sie rennen sich ihr eigenes Messer in den Leib. Diese Radikalität erlaubt es auch, dass alle, dekonstruiert mit sich und ihrem Selbst voreinander, friedlich und höflich miteinander umgehen, wiewohl sie fortlaufend heftigste Urteile übereinander fällen. Die Sprachform spiegelt so semantisch wider, was durch das Geschlechtsfluide von Nicole im Sexuellen im Text Thema wird: der Akt, die parole, das Sprechen zählt, das Imaginäre Miteinander, nicht das, was als Konsequenz aus den Aussagen gezogen werden könnte. Es wird also spektrale Bedeutungsdiffusion betrieben:
«[Nicole] wollte gerade zum Zoo, um die S-Bahn zu nehmen, und ein Freier ist ihr hinterhergelaufen. Ich hab sie an der Ecke gesehen und eingegriffen.»
«Okay, danke …» Demians Miene war jetzt betont verwirrt, ganz bewusst starrte er auf ein weit entferntes Stück Teppich, um anzudeuten, dass er keine Ahnung hatte, was gerade vor sich ging. Natürlich war es witzig gemeint – so in der Art, dass er, wenn er wüsste, was hier vor sich ging, es lieber nicht wissen wollte, obwohl er es unbedingt wissen wollte, aber es leider wirklich nicht wusste.
Livia legte ihre Hand behutsam auf seinen Arm und sagte: «Das wird schon. Das Kind ist bloß verwirrt.»
Das Sprechen erhält so viele Konnotationen, dass der Inhalt (seine Tochter geht auf den Strich) für den Vater (überraschenderweise) in Bedeutungsnuancen untergeht. Er faltet sich, um das verarbeiten zu können, nach innen und verirrt sich in ein selbst auferlegtes, die Semantik des Moments verfehlendes Nichtwissen. Zink parodiert so in Sister Europe, paradoxerweise, Kants Diktum vom Ausgang aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit in ihr performatives Gegenteil: der Eingang ins selbst zugestandene Nichtwissen-Wollen-Können. Oder: Die Aufklärung gerät zur diskursiv-multipolaren Verklärung.
Kommunikativ-literarisches Resümee:
Sister Europe, nüchtern von der Thematik her betrachtet, droht anfangs zu einer didaktisch-pädagogischen Zumutung zu werden. Erst im Laufe der Erzählung kassiert die Erzählweise den Eklat und bereitet den Weg zu einem friedlicheren semantischen Leseerleben, das weitestgehend den herablassenden Ton vermeidet. Es kommuniziert als Satire mit Heinrich Manns Der Untertan, der ebenfalls im Tiergarten herumlungert, in seiner Zeit aber noch vor einem realen, nicht nur eingebildeten Kaiser in den Matsch fallen kann. Sister Europe steht aber insbesondere im engen Verhältnis zu Iris Hanikas Echos Kammern und vor allem Ulrike Sterblichs Drifter. Mit letzterem verbindet er die Figur Livia, die ebenfalls wie Vica einen Zottelhund besitzt und einen Ort der Begegnung bereitstellt. Livia, die heimliche Protagonistin, bleibt auf ihre Weise auch am geheimnisvollsten:
Ihr glattes, kastanienbraunes Haar trug [Livia] offen, es sah gepflegt aus und glänzte. Sie ging einmal mit der Bürste hindurch – um sich zu schminken, war sie zu spät dran – und verließ das Haus. Wie Nicole trug sie Stiefel mit hohen Absätzen, doch ihr geübter Gang zeugte von Selbstbeherrschung und Eleganz. Sie wirkte so schwerelos wie der Vierzig-Kilo-Hund, der neben ihr her hüpfte. Ihr schwarzer Mantel passte zu seinem Fell, und seine Ohren flatterten mit jedem Schritt in die Luft, genau wie ihr Haar. […] Sie war aufgeregt. Sie freute sich darauf, mit Demian zu reden. Sie wollte ihr Leben verändern.
Hier gleicht Livia Vica und auch Magarita Nokolajewna aus Michail Bulgakows Der Meister und Margarita. Sie gleicht auch auf ihre Weise der besten Freundin von Sophonisbe in Hanikas Echos Kammern oder der exzentrischen New Yorkerin, der sie auf ihrer USA-Reise begegnet und die sie wie folgt beschreibt:
Sie sah aus wie auf Besuch aus eine andere Epoche. Ihre Haare sie hatte geklebt in Wellen an Kopf, und sie war gekleidet in ein Mantel, welcher ging er bis zu Boden hinunter und war er gewebt aus ein dunkler Stoff mit breite Streifen quer aus Gold. Der Stoff von dieser Mantel war ein sehr festes Material. Auf diese Weise der Mantel war wie feste Hülle um die Frau herum, und er hat denken lassen mich an Füllhorn aus Märchen, aber umgedreht, ein Füllhorn, welches war es ausgeschüttet.
Iris Hanika aus: „Echos Kammern“
So kommentiert Radi Livias designtes, auf Transparenz getrimmtes Wohnhaus in der Nähe des Tiergartens als:
Zur Schau gestellte Privatheit als Theater der Grausamkeit.
und charakterisiert Zinks Roman Sister Europe mit diesen Antonin Artaud abgeschauten Worten eindringlich. Die Öffentlichkeit selbst durchschreitet sich hin auf ihr exponiert Privates und öffnet sich auf diese Weise völlig neuen Bedeutungshorizonten. Dieser Effekt, den Zink konsequent stilistisch vorexerziert, bricht sich jedoch leider an der allwissend-kommentierend, auktorialen Erzählweise, die dann doch im Rhythmus und Nachklang ein etwas unheimliches Gefühl hinterlässt, etwas in der Art: Wie ein Geist geht ruhelos im Walter Benjamins Tiergarten herum, und es ist, ganz hamletinisch gesehen, gewiss kein guter.
tl;dr … eine Kurzversion der Lesebesprechung, aber mit detaillierter Inhaltsangabe findet sich hier.
Weitere Rezensionen finden sich:
Arcimboldis World
literaturleuchtet
Nächste Woche am 08.07.2025 auf Kommunikatives Lesen werde ich von Sarah Lorenz Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken, eine Hommage an Mascha Kaléko besprechen.
Die Kurzversion findet sich hier und auch andere aktuelle Kurzrezensionen.

Kant und Artraud einzubinden gibt mir eine völlig neue Möglichkeit das Buch zu lesen.
Aus deinem Link zu Artraud:
„Ich gebrauche das Wort Grausamkeit im Sinne von Lebensgier, von kosmischer Unerbitterlichkeit und erbarmungsloser Notwendigkeit, im gnostischen Sinne von Lebensstrudel, der die Finsternis verschlingt, im Sinne jenes Schmerzes, außerhalb dessen unabwendbarer Notwendigkeit das Leben unmöglich wäre“
Und exakt so, habe ich auch das Ende wahrgenommen.
Ein Aufbäumen gegen jede künstliche Ordnung, eine Bewegung die keinen Halt kennt.
Für mich liest sich das Buch viel stärker in Richtung Identitäts-Entäußerung und Orientierungslosigkeit. Artraud entbößt dann für mich ehr die Notwendigkeit zu sein – ohne Symbol, ohne Richtung.
Ich habe die Dekonstruktion von Ordnung ehr Systemtheoretisch und aus der Psychoanalyse heraus gesehen. So macht das aber viel mehr Sinn!
Jetzt verstehe ich meine Grausamkeit – die den symbolischen Schutz verneint viel besser. Und warum mich das Buch so abgeholt hat.
Finde die Essenz aus dem Buch nämlich überhaupt nicht unheimlich. Es lässt einen neuen Raum entstehen.
Das ist alles andere als banal, um meine Verletztheit aus deiner Kurzrezension nochmal kurz hochkommen zu lassen.
Danke! Die Rezension ist toll und ich lese die Sorgfalt und Mühe heraus, die du hinein gegeben hast. Eine sehr versöhnliche Wendung für mich.
Danke! Das Buch bietet viele Perspektive und bearbeitet auch einige parallel aus – es ist also bei weitem nicht eindimensional, deshalb lassen sich viele Kommunikationspraxen daraus ziehen, auch jene, die über Symbollosigkeit und Zerbrechung. Ich denke, da liegst du ziemlich genau auf Zinks Wellenlänge. Es hätte mich auch mehr begeistert, wären diese Kommentare bis zum Ende hin nicht geblieben, ein immersives Abtauchen in die Personen wäre mir lieber gewesen, aber vielleicht liegt darin das Provokante. Keine Ahnung. Da müsste ich ästhetisch noch mehr nachdenken, inwiefern diese auktoriale Erzählform Bedingung der Möglichkeit des Effektes ist, den du beschreibst. Aber dein Kommentar motiviert mich, mehr Artaud zu lesen 😀 Danke dafür!!
Ich fürchte, dass ich dieses Buch nicht lesen möchte un freue mich dafür auf den nächsten Beitrag
Das Buch kann als einer der wenigen komplexen Berlinromane gelten, ich befürchte aber, dass er dich nicht abholt – bin gespannt, wie dir das Buch von Sarah Lorenz zusagt. Kennst du die Gedichte von Kaléko? Viele Grüße!
Das ist wohl so, das Buch reizt mich gar nicht. Ob einem ein Text gefällt oder nicht, hängt ja von so vielen Faktoren ab und viele haben mit der Qualität des Textes wenig zu tun. Kaléko kenne ich natürlich, weiß aber nicht viel über ihr Leben